Spreeborussen`86 – Die Chronik

1986: … fing alles an! Unser aller Theo Weiß hatte es Zwecks Studium aus dem Siegerland nach Berlin verschlagen, wollte aber nicht auf einen Fanclub verzichten. Über Borussia, aber auch durch zufällige Begegnungen, besorgte er Adressen West-Berliner Borussia-Fans. Er veranstaltete mehrere kleine Treffen beim „Holst am Zoo“, und fand so die ersten 7 Leute für einen Fanclub. Am 4. Mai 1986 wurden dann endlich die SPREEBORUSSEN gegründet. Von den ersten Mitgliedern sind heute nur noch Theo, Regina, Renate  und Robert dabei. Wir starteten gleich mit den ersten Fahrten, so wurde noch vor Beginn der Saison ´86/´87 der Casio-Cup in MG besucht. Unser erstes Clublokal war der „Falckensteiner“ in Kreuzberg, und Robert bemalte unsere erste Clubfahne. Dank Theo`s genialer Kontakte in die BMG-Fanszene (er war ja auch an der Gründung der IG-VfL und des Fanprojekts stark beteiligt) hatten wir es dort sehr leicht und lernten gleich die richtigen Leute kennen. Zu unserer ersten Party in Kladow (beim Spiel gegen Blau-Weiß 90) kamen dann auch `ne Menge Leute, so das es sie ein voller Erfolg wurde.

1987: Der gute Auftakt im Gründungsjahr macht sich bezahlt, die Mitgliederzahl stieg auf 13. Diverse Fahrten und Feten wurden in Westdeutschland absolviert, obwohl eine Tour nach MG (mit DDR-Transit) noch gut 8 – 9 Stunden dauerte. In MG richteten wir dann auch ein eigenes Fanclub-Turnier um den „Uli-Sude“-Pokal aus. Theo stellte in Berlin die ersten Nummern der „Nordkurve“ her, die dann von uns gefaltet, getackert und verschickt wurden (eine heute nicht mehr zu bezahlende Wertarbeit). Die Hooligan-Konjunktur Ende der 80er beschert uns ´ne Menge Ärger mit der Polizei, die uns nicht gerade wie Menschen behandelt. Der Hools wegen war Auswärts dann sicherheitshalber „Zivil“ angesagt. Sportlich ging´s mit Borussia im UEFA-Cup nach Guimareas (Portugal) wo Theo dabei war. Gegen Dundee United war dann aber im Halbfinale Feierabend.

1988: … beendete Richy seine Blau-Weiß-90-Kariere und trat bei uns ein, um endlich nur seine alte Liebe Borussia zu supporten. Der gute Andy trat nach den Europacup-Erlebnissen auch endlich ein. Und bei einem Treffen in seiner Neuköllner Wohnung (zum Hallenkick in der Deutschlandhalle) wurde der Grundstein für die Gründung des Fanprojets gelegt und die Mauer mit VfL-Schriftzügen bemalt. Im UEFA-Cup ging´s zu Espanyol Barcelona wo Theo, Regina, Andy und Ralf hinfuhren. Sportlich spielte Borussia in diesen Jahren immer um den UEFA-Cup-Platz mit. In diesen Jahren entstanden auch die Kontakte zu Fans in der „DDR“, besonders nach Jena. Vor allem Regina und Renate kümmerten sich darum, schrieben Briefe, tauschten Sachen, besuchten Jena und Ost-Berlin. Wir haben also schon früh an der Gladbach-Jena-Freundschaft mitgewirkt.

1989: … wurde Theo Fanbeauftragter der Borussia und richtete sich mit Herrn Grashoffs Hilfe ein Büro in Berlin ein. Nach „Geburtshilfe“ von Richy und Robert gründeten sich in MG die Heartbreakers, die bis heute unsere treusten Freunde blieben und uns oft Asyl in der Vitusstadt gewährten. Auf St.Pauli wären wir beinahe alle in den Knast gewandert, denn die Polizei nahm einfach alle in einer Kneipe friedlich feiernden Borussia-Fans grundlos fest. Wir hatten Glück da wir kurz davor was essen gingen. Theo in seiner neuen Position hatte jedoch nun eine Menge zu tun. Robert gewann für uns den ersten Aufnäher-Wettbewerb der VfL-Szene, und die Spreeborussen spielten mit dem BMG-Fanclub „Wölfe“ (aus WOB) zum ersten Mal bei der Deutschen Meisterschaft der BMG-Fanclubs (kurz „DM“) . Als „Nordauswahl“ scheiterten wir erst im Achtelfinale.

1990: Die Mauer war gefallen, und wir fuhren zum „Freundschaftsspiel“ nach Leipzig. „Nett“ von den Lok-Hools, dass sie bei dieser Gelegenheit unsere Fahne zerfetzten. Holgi von den Wuppermönchen übernahm den Fanbeauftragten-Posten von Theo, der es von Berlin aus nicht mehr bewältigen konnte. Bei der DM starteten wir mit den „Saaleborussen“ (aus Jena), zu denen wir unsere Kontakte nun vertiefen konnten, und traten als „Ostauswahl“ an (so schnell kommt man vom Norden in den Osten). Borussia rutschte zeitweise auf Rang 18 ab, konnte sich im letzten Spiel aber mit einem 0:0 gegen Bayer Uerdingen retten. Die Polizei knüppelte die feiernden VfL-Fans vom Zaun, und Robert und Richy hatten dicke Finger.

1991: Ein Schock: Theo wird des Fandaseins müde und tritt erstmal aus. Es wird zwar noch viel gefahren, dennoch fehlte nun der Elan und Theos gute Organisation. Dennoch gab es gegen die Hertha in Berlin wieder eine Fete bei Andy. Mit den Spreeborussen geht´s nun merklich bergab. Sportlich pendelt Borussia eher im Mittelmaß, dennoch hatte man seinen Spaß. Besonders auswärts auf St. Pauli war´s lustig. In MG sind Robert, Regina & Co bei der „Sheffield-Party“ des Fanprojekts zugunsten der Hinterbliebenen der 96 Liverpool-Fans die bei der dortigen Stadion-Katastrophe ihr Leben ließen. Motto des Abends: „You`ll never walk alone“ !

1992: Ein Scheißjahr für die Spreeborussen ! Richy zieht´s an den Ort seiner Geburt und frühesten Jugend und zieht nach Aldershot in Süd-England. Nachdem Theo ruhiger tritt und Renate (´89) und Regina(´90) nach MG gezogen waren, dünnt der Fanclub immer mehr aus. Die letzten 4 Spreeborussen (Robert, Ralf, Andy und Björn) beschließen „erstmal Pause“ zu machen. Die regelmäßigen Treffen werden eingestellt, der Club-Besitz aufgeteilt, der Fanclub aber nicht aufgelöst. Robert bekennt sich als letzter als Spreeborusse. Dennoch sind Regina und Renate mit dabei als man in Dresden von den Dynamos mit Steinen beworfen wurde, Gewalt beim Fußball war nun besonders im Osten ein Problem. Zu allem Überfluss verliert Borussia noch peinlicher Weise das DFB-Pokalfinale gegen Hannover.

1993: Robert sorgt dafür, dass wenigstens die Fahne am Zaun hängt. Auch Theo und Andy fahren noch bzw. wieder, aber hauptsächlich geht jeder seinen eigenen Weg. Robert und Daniel aus Vorpommern besuchen zum ersten Mal Richy in England und erfreuen sich am britischen Fußball und urigen Pubs. Bei einer Tour mit seiner Freundin zu BMG – VfB Leipzig trifft Robert auf Theo. Die immer engagierter werdende Fanszene bringt beide wieder dazu den Club neu aufzubauen. Sportlich dümpelt Borussia in dieser Zeit im Mittelmaß.

1994: … sind die Spreeborussen in der „Reanimations-Phase“! Robert übernimmt die Clubführung und konnte Theo und 4 weitere Leute dazu gewinnen wieder ein festes Clubleben zu führen. Theo brachte den Kontakt zum Fußball-Laden „Anstoß“ in Mitte. In dieser Fankneipe, in der vor allem linke BFC- und Eisbären-Fans verkehrten, hatten wir dann auch erstmal unser Clublokal. Auch sportlich wird´s wieder besser, Robert sieht z.B. ein 4:0 beim 1.FC Köln und steht dabei unter Leuchtkugel-Beschuss.

1995: Was für ein Jahr !!! Wäre es doch nur immer so! Die Leute von `94 hielten zwar  nicht lange durch, aber etliche neue Leute enterten den Fanclub. Z.B. Aron, der den Laden mit so richtig in Schwung brachte. Auch Andy mischte wieder kräftig mit. Das geilste aber überhaupt: Borussias erster Titel seit 16 langen Jahren ! Der DFB-Pokal-Sieg mit 3:0 über den VfL Wolfsburg, sogar Richy kam eigens aus England! Zu dieser Gelegenheit traten Borussia, Fanprojekt und der neue Sponsor Diebels an uns heran, und baten um die Planung und Ausrichtung einer „Final Paadie“, die zwar finanziell  ein Fehlschlag für das Fanprojekt wurde, uns aber viel Spaß und vor allem Arbeit brachte. Robert konnte dann noch den legendären ersten Sieg bei Bayern München (2:1) erleben, und knüpfte bei dieser Gelegenheit den Kontakt zu den Fans des FC Tirol Innsbruck (Elmar).

10 Jahre Spreeborussen

1996: 10 Jahre Spreeborussen ! Chaotisch wie wir nun mal sind, gab es eigentlich keine große Party, nur ein kleinen Umtrunk im „Anstoß“. Der Club wuchs und wurde immer größer (17 Mitglieder). Börnie, Tirol-Elmar und Wesa (Kommando Nauen) bereicherten den Fanclub. Robert supportete Borussia mit den „Spreebreakers`175“ beim Turnier bei Liverpool und Everton. Und im Cup der Pokalsieger fuhren Theo, Robert und Tirol-Elmar zu Feyenoord Rotterdam und kehrten in einem der total zerstörten Sonderzüge zurück. Im UEFA-Cup unterstützten Richy, Robert, Aron, Wesa und Ronald den VfL bei den beiden 3:2-Siegen gegen Arsenal.

1997: … war eines der lustigsten Jahre. Die „Brillentour“ nach Bielefeld war nur eine von vielen chaotischen Fahrten bei denen die Spreeborussen`86 ihren VfL unterstützten, obwohl es sportlich wieder bergab ging. Wir zählten nun 20 Mitgliedern (u.a. kamen Mimi, Vize Dirki und Vampy zu uns), und der Club musste nun professioneller geführt werden. Wir wechselten in´s neue Clublokal „Penalty“ (eine Kneipe der Eishockey-Fans des BSC Preussen), und machten dort gegen Hertha endlich wieder eine Knaller-Fete wie in guten alten Tagen. Robert wurde beim Fanprojekt zum „Regionalbetreuer Ost“ und schließlich gab´s noch eine geile Tour per Flieger nach München. Am wichtigsten war aber das wir wieder mal an einer DM teilnahmen. Die viele Mühe um den Fanclub zahlte sich aus, denn es regnete von überall Anerkennung. Robert, Aron und Börnie holten dort den Cup für die weiteste Anreise.

1998: Borussia spielte immer mehr Scheiße zusammen, die Spreeborussen aber blieben am Ball. 29 Mitglieder wurden gezählt, u.a. dank so guten Leuten wie Franne, Hüä, Fritze (alle Ex-“Hauptstadtfohlen“) und Steyer. Am geilsten war die erste Tour mit einem Reisebus voller Spreeborussen zum 5:2-Sieg nach Karlsruhe (Fanprojekt-Sternfahrt) . Borussia war schon fast abgestiegen, doch im letzten Spiel in Wolfsburg gab´s noch das Wunder (2:0), und so mussten etliche Freudentränen getrocknet werden . Elke wechselte von den Heartbreakers`89 zu uns und fuhr mit uns auch gleich zur DM wo man mal wieder jedes Spiel vergeigte (trotz Hilfe von den Heartbreakers und Sauerland-Powerland) aber gut abfeierte.

1999: … flossen dann wieder Tränen. Zwar feierte man mit einer Riesen-Horde BMG-Fans wieder eine Party in Berlin und machte zum Heimspiel gegen Hertha wieder einen Bus voll, doch Borussia stieg nach 34 Jahren Bundesliga ab, und die 1.Liga wurde mit Haching usw. nun total langweilig. Wir fuhren viel, doch Niederlagen wie ein 2:8 und ein 1:7 gegen WOB (mit vielen Spreeborussen die per Zug anreisten) gingen an die Fan-Substanz. Da gibt´s nur eins: Sich selbst und die Borussia feiern, und in dieser Disziplin sind die VfL-Fans nun mal „Deutscher Meister“! Bei der DM gelang uns dann der erste Sieg seit 1990, mit 2:1 schlugen wir die „Panzerknacker“ (Heartbreakers & Turtles) . Dieses Jahr war auch die Geburtsstunde des „Bökelbär“, unserem eigenen Fan-Magazin, dass durch Roberts Feder entstand. Das „Penalty“ wurde nun leider von Hertha-Mode-Fans überflutet, und man wechselte in`s leider stinklangweilige „Oldenburger Eck“ in Moabit. Borussias erste Spiele in der „neuen“ Liga gingen voll daneben, dank einem Supertrainer Namens Hans Meyer fing man sich aber wieder . Gegen TeBe gab´s in Berlin wieder eine riesen Spreeborussen-Fete zu der sicher 300 Leute kamen. Bein, Henry und Magic enterten den Club und machten sich einen guten Namen.

2000: … stieg die Mitgliederzahl auf 35. Leider waren doch zu viele Inaktive dabei, und so machten wir Ende des Jahres den Großen Kehraus (25 Leute bleiben übrig). Sportlich war Borussia wieder im Aufwind, schaffte den Wiederaufstieg jedoch knapp nicht. Bus-Fahrten zum Heimspiel gegen TeBe (4:2, wir übernahmen hier den TeBe-Fanbus) und nach Hannover bildeten die Stimmungshöhepunkte, welche nur noch von der DM übertroffen wurden. 11 Spreeborussen holten den Cup für die weiteste Anreise nun schon zum 4. Mal in Folge! Sportlich ging´s für Borussia nun voll ab, und man überwinterte auf einem Aufstiegsplatz.

15 Jahre Chaos

2001: Das Clublokal wurde ins „Gambrinus“ im Wedding verlegt. In MG (Sudhaus am Alten Markt) steigt die „15-Jahre-Spreeborussen`86-Party“! Unzählige VfL-Fans feiern mit uns, darunter die gesamte Szenenprominenz. Auch die Herren van Houdt und Pletsch waren mit dabei. Im Pokal verloren wir im Halbfinale bei Union (Gut 200 Borussen bei unserer Party im Gambrinus). Aber viel wichtiger: mit einem 2:2 bei Greuther Fürth steigt Borussia wieder in die 1.Liga auf!!! 100.000 Borussen feierten das am letzten Spieltag gegen Chemnitz auf dem Alten Markt, die Spreeborussen immer mit dabei!  Zum ersten Spiel der neuen Saison machten wir einen Bus zum Bayern-Heimspiel und durften uns über ein 1:0 freuen. Auch bei der DM´01 in Polch gab´s Sensationelles: Gleich 2 Spreeborussen-Siege (auch dank der Unterstützung unserer Freunde vom BFC Sauerland-Powerland´85), den 5. Cup für die weiteste Anreise, und den Einzelkämpfer-Cup für Börnies gebrochenes Bein. Durch viele neue Eintritte steigt Mitgliederzahl wieder auf 30.

2002: Europäisches Flair kann man bis jetzt erstmal nur bei Freundschaftsspielen schnuppern. Robert und Steyer zahlen bei Twente Enschede ihre ersten Tickets in Euro. Mit passabler Rückrunde und gutem SB´86-Support konnte dann die Klasse auch vorzeitig gesichert werden. Besonders freute uns da natürlich das 3:1 über Hertha am Bökelberg. Und nach’m Spiel gegen Cottbus gab´s im Gambrinus wieder ´ne Party für das gesamte Borussenvolk! Im Mai heiratete dann unser Engländer Richy seine Susie, die Glückwünsche des Fanclubs überbrachte Robert. DM´02: Tja, man glaubt´s kaum: Weiteste Anreise! Die offensichtlich schwere 2. Saison in der „neuen“ alten Liga hatte aber schon früh ihren Höhepunkt beim 2:1 Auswärtssieg bei Hertha. Trotz des ungünstigen Wochentages feierte man im Gambrinus heftig genug, so das uns der Wirt nicht mehr wollte. Auch unser Bökelbär wurde eingestellt, dafür konnte unsere Internetpräsenz  www.spreeborussen.de  dank Dietmar endlich nach unseren Wünschen gestaltet werden.

2003: Zum Anfang des Jahres wurde mit dem „Spree-Eck“ in Charlottenburg mal wieder ein neues Clublokal klar gemacht. Mit kultigen, aber sportlich weniger erfolgreichen Touren nach München und KL (man wurde von Dirkis Geschäftspartner eingeladen) wurde die Rückrunde gestartet . Beim Heimspiel gegen Oma Hertha feierten wir  unser 17-jähriges unter dem Motto „17-Jahr-Blondes-Haar“, und das Spree-Eck überstand nach ´nen Spiel bei Cottbus seine erste Bewährungsprobe. Gegen Werder konnte dann schließlich der Klassenerhalt klar gemacht werden,  so das danach die Feiern zum 15-jährigen des Fanprojekts ein voller Erfolg wurden. Erstmal versuchten wir uns selber an der Ausrichtung eines Fußballturniers: Der SpreeboCup auf dem Gelände des VfB Hermsdorf blieb zwar in kleinem Rahmen, wurde aber dennoch ein großer Erfolg (mehr von der Stimmung her, nicht die Finanzen). Bei der DM in Polch gab´s das Übliche: sportlich was auf die Kappe und den Pokal für die weiteste Anreise. Zu Beginn der Saison 03/04 gab´s dann einen schönen Sieg gegen den Äff-Zeh, dem gut 20 Spreeborussen beiwohnten. Schnell merkte man jedoch, dass es wieder gegen den Abstieg gehen sollte.

2004: … begann mit einer schönen 6-Mann Tour nach Liverpool (endlich begleiteten wir unsere West-Mitglieder Börnie+Siggi) zum 1:0-Sieg der Reds über Aston Villa . Tolle Tage mit lecker Ale und Beatles Mucke! Borussia zitterte sich durch die Saison, doch im Pokal konnte man guter Hoffnung sein… bis zum Halbfinale in Aachen: Unfähig vergab das Team vor 12 mitgereisten Spreeborussen ihre Reise nach Berlin (wir fuhren trotzdem hin) . Beim letzten Spiel am Bökelberg gegen 1860 war der Klassenerhalt zum Glück schon klar, und so feierte man wehmütig Abschied. Im Sommer gab´s dann wieder einen SpreeboCup, der diesmal auch finanziell erfolgreich war. Nur bei der DM machten wir eine schlechte Figur: aus Berlin reiste leider keiner an. Dank unserer vielen Freunde in der Szene stellte sich dennoch ein Spreeborussen-Team, glücklich wer solche Kumpels hat!!! Zur neuen Saison erfolgte dann der Umzug in den Borussia-Park auf dem Nordpark-Gelände. „Umzug“ ist  wörtlich zu nehmen, denn die Szene feierte mit einer Art Karnevalsumzug bei der gut 5000 Borussen vom Bökelberg zum Borussia-Park zogen!

2005: … begann furios! 10 Spreebos folgten der Mannschaft ins Trainingslager nach Marbella und zeigten den anderen „Klappspaten“ der Szene mal wie die Berliner das so machen (besonders am Tresen)! Beeindruckt war auch ein Schreiberling des Boulevards, der vor einem gut gebauten Spreebo wohl ganz viel Respekt hatte. In MG quartierten wir uns, das Fanhaus war noch nicht fertig, dann im „Op de Eck“ in Hehn ein, während Ausflüge nach Eicken immer seltener wurden. Legendär das Treffen im Luisenbräu, bei der 6 glorreiche zwar (noch) keinen Vorstand bildeten, jedoch dem Club mehr Struktur verliehen. Besonders Jan (Finanzen), Wänä (Fahrten, Finanzen) und Dürki (Mitglieder) warfen sich voll in die Arbeit. Tour des Jahres war sicher die Tortur nach München. 11 Spreebos waren 32 Stunden auf den Beinen. Die Party schlechthin war aber die Dampferfahrt mit „Pankerkreuzer“ Annchen zum 19-jährigen auf der Havel. Mehrmals musste angelegt werden um neue Getränke an Bord zu nehmen. Dennoch ist das Fanclubleben keine Endlosparty. Bei mittlerweile fast 40 Mitgliedern ist Streit irgendwann mal zu erwarten. Auch kann man nicht erwarten das jedes Neumitglied die ungeschriebenen Anstandsregeln der Fanszene kennt. So hatten zwei Spreebos Tickets (auch vom FP erworbene) überteuert per Ebay verkauft und sich ne dicke Marie gemacht. Der folgende Ausschluss der beiden war logisch und notwendig, leider nicht für jedes Mitglied. Es entwickelten sich Spannungen die uns leider einige Zeit begleiten sollte.

20 Jahre

2006: Unser Jubiläumsjahr begann dann auch recht stressig. Ein weiteres Mitglied musste gehen, nachdem die Mitgliederersammlung Verfehlungen gegenüber einem anderen Spreebo festgestellt hatte. Die Wogen glätteten sich dann zwar, die alte Stimmung kam aber erst mit den Saisonhöhepunkten auf. Ein solcher Höhepunkt war sicherlich der Trip von Dürki, Jan, Robärt und Jockel nach Liverpool wo man die Knusperpanade kennenlernte 😉  Im Mai folgten dann schließlich unsere zwei (!) 20-Jahr-Feiern. Unsere Party in MG war die erste im neu eröffneten FanHaus. Oli Neuville gratulierte uns im Namen der Borussia, das FP und zahlreiche Fanclubs übergaben Geschenke und auch ein Herr Sverkos schaute mal vorbei. Und sei es der Ehre nicht genug stellten dann noch B.O. dann noch live ihre neue CD vor. Wer jedoch meinte, dass wäre nicht zu toppen, erlebte bei der Party in Berlin eine Steigerung. Im offenen Doppeldecker (!) fuhren 40 Spreebos und Gäste am Tage des Pokalfinales singend, saufend, feiernd kreuz und quer durch unsere Heimatstadt! Ein Hochgefühl, welches man kaum beschreiben kann! Die Frankfurter und Bazis auf Berlins Straßen waren sprachlos. Tja, 2006 war sicher ein Jubeljahr. Sogar der Klassenerhalt stand in diesem Sommer sehr früh fest. Und so feierten wir das nächste große Fest: zum ersten Mal gab es eine Fanclub-interne Hochzeit. Nonah und Magnuss gaben sich das Ja-Wort und feierten zuvor auch einen gelungenen Polterabend. Erwähnen sollte man auch, dass in diesem Jahr zum ersten Mal erwogen wurde bei den Spreeborussen einen Vorstand zu schaffen. Und unser Ur-Vater Theo kam auf die Idee ein eigenes Lokal für die Berliner Borussen auf die Beine zu stellen.

2007: Das „PORUZZI“-Jahr! So nannte „uns Theo“ das Ladenprojekt in der Reichenberger Str. in Kreuzberg. Grandios und ehrgeizig das Ziel: einen eigenen Borussia-Fanladen in Berlin. Premiere live, Veranstaltungen, Partys! Und das alles als Joint-Venture von FP auf der einen und Theo (mit Hilfe der Spreebos) auf der anderen Seite. Dazu noch ein großer Sponsor. Nun ja, stressig und ärgerlich das Resultat: Der Zustand des Ladens war schlechter als angenommen, der Sponsor sprang ab, das FP zog die Reißleine und mit friedlicher Ruhe innerhalb des Fanclubs war es auch erstmal wieder dahin. Eine einzige (Baustellen-) Party feierten wir in der Reichenberger, als ca. 100 Borussen vor und nach den Herthaspiel den Laden begutachteten. Dann ging das Kistenpacken wieder los. Der Fanclub zog erstmal in das „Berlinchen“ in Wilmersdorf. Die dortige Wirtin bot uns eine längerfristige Zusammenarbeit an. Immerhin konnten wir das Projekt „Poruzzi“ (siehe www.poruzzi.de) retten, dass nun voll und ganz Spreeborussen-Angelegenheit wurde. Währenddessen wurde unser Support für Borussia wieder mal wieder enttäuscht. Sternfahrt nach Hannover. Tolle Bustouren und Bahnfahrten. Spreebos bei jedem Spiel! Und dennoch stiegen wir zum zweiten Mal nach 1999 ab. Trotz allem ging unser Konzept mit den Premiere-Übertragungen auf. Regelmäßig um die 30 Borussen schauten sich die Spiele im Berlinchen an. Was bleibt nach einem Abstieg? Klar: Feiern! Und das taten 5 Spreebos die mal wieder für ein Team bei der DM sorgten. In Emmerich gelangen uns Fußkranken dank Hilfe von unseren Sauerländer Freunden immerhin 2 Siege in 5 Spielen. Zur neuen Saison kam es dann zum Austritt von vier unzufriedenen Mitgliedern. Die einen bedauerten dies, andere nahmen dies mit Erleichterung auf. Jedenfalls nahm diese Aktion eine gewisse Spannung aus dem Club, das Klima verbesserte sich stark! Dennoch hatten die meisten ein Verlangen nach mehr Struktur. Die G7 waren geboren! 6 Spreebos für 7 Aufgaben, die kein Vorstand sein sollen, höchste Entscheidungsgewalt bleibt die Mitgliederversammlung. Die Gruppe soll die operativen Clubgeschäfte führen und Ärger vom Club fernhalten. Ohne Titel sind wir dann aber (leider) nicht ausgekommen. Neben Werner (Fahrten, Finanzen), Mimi (Clublokal), Jan (Finanzen) macht Magnuss den Vize-Präsi, Dirki den Präsi und Robert den Ehren-Präsi. Alles wird gut! Der Wiederaufstieg schien schon nach der Hinrunde sicher. Davon wollten uns auch Rob Friend und seine Frau auf der Weihnachtsfeier der neu geschaffenen Region 20. Nach dem Genuss einer für Kanadier doch sehr exotischen Hackepeter-Schrippe traf gleich viel besser 😉

2008 : Ein schönes Spreebo-Jahr! Nach Kulturfahrten nach Jena und Paderborn (Pitch Invasion óle) konnte der Wiederaufstieg gefeiert werden. Nun muss doch aber gut sein. Denkste! Borussia fand sich im Obergeschoss wieder ganz unten ein. Und so kam es zum Wiedersehen mit Hans Meyer, Aufstiegsheld von 2001 und Ehrenmitglied bei Bild und Express 🙂  Bei trotzdem durchgehend hochprozentiger Fanclubstimmung konnte wir uns mit kompetenten Neuzugängen (u.a. DK und Nicola) auf 42 Spreeborussen verstärken. Die Teilnahme bei der DM verschusselten wir. Aber wir mussten ja auch in unser geliebtes Spree-Eck zurückziehen. Das finanzielle Angebot und der höhere Wohlfühlfaktor gaben den Ausschlag. Wir richteten uns gut ein: eigener Beamer, eigenes Plasma-TV, schöner Spreebo-Raum (Pandastübchen)… was will man mehr!?!  Unsere allererste Spreebo-JHV der Geschichte machten wir vor dem 1. Region-20-Sommertreffen. Zufriedenheit überall. Wänä führte den Kontostand in nie gekannte Dimensionen. Vampy kam für Neu-Schweizer Jan in die G7, welche klar wiedergewählt wurde. Das Sommertreffen auf dem Gelände des immer hilfreichen VfB Hermsdorf war dann auch überaus erfolgreich: 150 Borussen erfreuten sich an einer netten Grillparty. Mancher war überglücklich endlich Anschluss zu anderen Borussen in Berlin-Brandenburg gefunden zu haben. Der extra angereiste Tower war jedenfalls sehr angetan. Auch eine Region-20-Weihnachtsfeier gab es wieder. Diesmal besuchten und Steve Gohouri und Moses Lamidi, schrieben fleißig Autogramme und sorgten auch sonst für Erheiterung.

2009: Business as usual. Oder vielleicht auch etwas zuviel davon? Große Gruppenfahrten nach Hannover, Wolfsburg und Cottbus machen Laune, aber auch Mühe. Nachbarfanclubs und Unorganisierte Borussen nehmen unser Angebot gerne an, lassen uns aber mit der Arbeit und dem finanziellem Risiko alleine stehen. Glorreiche Ausnahme: die Fläminger! Und so fand auch im Sommer die Regions-Party im Rahmen der 10-Jahre-Fläming-Fohlen-Feier statt. Mit Fussi-Turnier, Stiefeltrinken usw. Sicher ein Saisonhöhepunkt. Auf vor der JHV wurde dann die Reorganisation/Auflösung der G7 beschlossen, die den meisten als zu intransparent erschien. Der Club wird seither nur noch durch den Kassenwart, den Fahrtenbeauftragen und die Präsis geführt. Zur JHV gab es dann wieder einmal eine bierseelige Bootsfahrt über die Spree. Bei den Mitgliedern pendelten wir uns nun bei guten 50 ein, u.a. verstärkten wir uns mit Neumi und Silke. Einen fulminanten Jahresabschluss bildete die Weihnachtsfeier mit gut 100 Borussen und unserem Trainer Michael Frontzeck im Spree-Eck. Die bei dieser Gelegenheit verschenkte Spreebo-Jacke trug er dann sogar auf der Trainerbank.

2010: … begann mal wieder schwierig. Probleme mit der Fanclub-Kasse sorgten für reichlich Wirbel und einen Ausschluss, welcher glücklicher Weise später „repariert“ werden konnte. Wie immer taten wir uns dabei schwer unsere eigenen Regeln zu befolgen, zu sehr sind wir in den alten anarchistischen Spreebo-Zeiten verwurzelt. Dennoch gab es auch Positives zum Start. Mal wieder war man beim Winter-Trainingslager, diesmal in Malaga. Theo, DK, Robärt, Börnie und Siggi machten sich auf unsere neuen Freunde von „Ayrshire Borussia“ in Schottland zu besuchen. Neben den üblichen Getränken durften wir auch die Schottenröcke probieren. Nicht jeder möchte diese Bilder sehen 😉 Den Fanclubgeburtstag feierten wir mit einer schönen Doppeldeckertour zum Pokalfinale und begossen uns danach schön beim VfB Hermsdorf. Dicken Touren gab es u.a. nach Hannover und K***. Auf der JHV wurde dann Lea zur Vize gewählt. Frauenpower, oder wie Mimi immer ganz positiv sagt: Weiberfanclub! Schön war auch die Saisoneröffnung gegen unsere Freunde aus Liverpool. Gerry Madsen sang sein „You´ll never walk alone“ im Borussia-Park. Das macht er sonst nur in Anfield und bei Celtic!

Richy und Renate auf unserer Gedenkfahne von 2015

Richy und Renate auf unserer Gedenkfahne von 2015

2011: Alle Probleme die es untereinander bei einem Fanclub unseres Alters und unserer Größe gab und geben muss wirkte zu Beginn des Jahres nebensächlich. Wir verloren unsere Mitglieder der frühsten Stunde, Renate und Richy, an den Krebs. Sie werden immer in unseren Herzen, immer Spreeborussen sein! Auch bei unseren Nachbarn im Fläming verlor Roland tragisch seine Frau Christine. Sportlich lief es mal wieder Katastrophal für Borussia. Und das obwohl wir wieder riesige Bustouren u.a. nach St. Pauli organisierten. Neben unserem vorbildlichen Alkoholkonsum war sicher auch ein bisschen die Arbeit eines gewissen Herrn Favre aus der Schweiz verantwortlich für die Rettung in letzter Sekunde. In Bochum konnte die Relegation glücklich überstanden werden. Dementsprechend genial war unsere 25-Jahr-Feier auf dem Gelände des TSV Spandau! 200 Gäste rockten bei zwei Live-Bands und frischen Getränken. Das Spree-Eck hat sich mittlerweile als Borussen-Treff mehr als etabliert und platzt bei manchen Spielen förmlich aus allen Nähten. Die JHV verläuft harmonisch, die Mitgliederzahl leibt konstant bei 50 (u.a. kommt Suse hinzu) und endlich schaffen wir es mal wieder zur DM, diesmal in Rengen/Eifel. Zur Rückrunde zeigen wir wiederholt unser Organisationstalent: Für mehrere hundert Borussen schmeißen wir zum Heimspiel bei Hertha eine Riesenparty im Ratskeller Spandau. Wir wurden fast überlaufen, alle wollen feiern und unsere zwei Live-Bands Sacrament (Frankfurt/O.) und Beer´n´Bourbon (MG)  sehen. Leider versoffen wir bei der Gelegenheit auch wieder fast alle unsere Einnahmen. That´s Spreebo 🙂

2012: Das Jahr begann für uns mit dem Trainingslager im verregneten Belek/Türkei. Es folgte ein sportlicher Höhenflug, sicherlich dank unseres Trainers Lucien Favre. Die vielen Fahrten und Siege endeten auf dem Qualifikationsplatz zur Champions-League. Was für ein Jubel! Zum Saisonschluss machten wir einen Bus zum letzten Heimspiel gegen Augsburg. Die Party am FanHaus nach dem Spiel werden nur die besoffensten vergessen haben 🙂 Zur JHV übernahm dann unser Vampy die Kasse. Endlich, denn unsere Finanzen hingen zwischenzeitlich ganz schön durch. Dieses Thema sollte uns leider noch eine Weile begleiten. Die Regions-Sommerparty feierten wir dann als Gäste zweier Nachbar-Fanclubs am Columbiadamm. Auch hier regierte leider der Regen. Die neue Spielzeit stand dann ganz im Zeichen der ersten Europapokalspiele seit 16 Jahren! Kiew, Limassol, Marsseile und Istanbul waren die Reiseziele wo wir immer der zahlenmäßig größte Fanclub unserer Region waren. Silvester feierten wir dann erstmals im Berliner Krug in Charlottenburg. Nach dem traditionsreichen Jahresendaustrinken im Franziskaner vielleicht die nächste Tradition?!

2013: … wurde wieder stressig. Die Irritationen um die bisherige Kassenführung endeten in Abstimmungen und einem Ausschluss. Leider wurde dies nicht von allen so akzeptiert, und so begleitete uns das Thema schleichend das ganze Jahr. So mancher mag seit dem glauben, dass das Fell des Spreebo-Bären kann bald aufgeteilt werden kann. Das aber könnt Ihr vergessen!!! In der Europa League ging es noch Mal mit einer großen Gruppe und 10000 Borussen zu Lazio Rom. „Wir sitzen hier beim Italiener“ (Insider :-)). Im Sommer trat unser Ex-Trainer Michael Frontzeck als Ehrenmitglied bei uns ein und besuchte uns im Eck. Bei der JHV trat dann Dürki zurück, Robärt übernahm das Amt des Präsis für ein Jahr. Die Kasse war dank Vampy wieder prall. Veranstaltet hatten wir die JHV bei Lok Potsdam an der Glienicker Brücke. Auf diesem sagenhaften Gelände feierten wir im Anschluss noch die Regions-Sommerparty mit zahlreichen Borussen. Kein Nachlassen gab es bei den großen Gruppenfahrten, z.B. nach Hamburg. Zum Spiel bei Hertha gab es eine „Heimspielparty Reloaded“ im Spandauer Ratskeller. Dieses Mal ohne Liveband, dafür mit DJ Lenin, was dem Zuspruch durch Borussen aus allen Richtungen keinen Abbruch tat. Im November ging es nach Babelsberg zum 10-Jahres-Turnier der Eck-Crew.

2014: To be continued…

One thought on “Spreeborussen`86 – Die Chronik

  1. Hallo ihr spreeboeussen.. der alte haudegen Ralf meldet sich Nun aus Duisburg wo ich nun zuhause bin.. ich hoffe das wir uns nächste Saison des öfteren in Gladbach sehen werden… heja heja VfL.. in diesem sinne

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