„Was ist grau und ziemlich glatt – Werders Fliesen!“

Werder Bremen gegen Borussia oder: Die Hoffnung lebt noch immer.

Um zehn Uhr morgens trafen sich 32 Borussen aus Berlin am ZOB, um einen kleinen, aber feinen Bus gen Bremen zu besteigen. Mit von der Partie waren folgende Spreeborussen:
RoBÄRt mit Alex, DK, Stephan, Lea, Napi, Harald und Uwe (jeweils mit Frau), Neumi und ich. Dazu Werner und Daniel, Franne (der morgens schon so aussah, als wären wir gerade aus Bremen zurückgekommen) und jede Menge Leute, von denen ich viele noch nie vorher gesehen hab. Gefahren wurden wir in inzwischen bewährter Weise von Hendrik, der diesmal noch einen Kollegen – Egon – dabei hatte.


Es wurde eine wie immer feuchtfröhliche Fahrt, die um ca. 15.30 Uhr am Stadionparkplatz in Bremen endete. Schnurstracks ging es dann die wenigen Meter zu Fuss zum „Taubenschlag“, der natürlich um diese Zeit schon hoffnungslos überfüllt war. Ein schnelles Bierchen davor, und dann weiter zum „Amadeus“, wo Joe dankenswerterweise einen großen Tisch reserviert und zusammen mit Hüä verteidigt hat, bis wir eintrafen. Ich selbst hab mir dort ein sehr leckeres frisch gezapftes Staropramen gegönnt – oder auch zwei… Vor dem Lokal traf man dann auf viele weitere Borussen, unter anderem auf Achim und Dominik (BFC Blaue Raute 18), Thomas (Borussenfan wohnhaft in Bremen) und viele viele andere, die ich jetzt nicht alle einzeln aufzählen mag.
So etwa eine Stunde vor Anpfiff sind wir Richtung Stadion aufgebrochen, trafen dort dann auch noch auf Willy, der uns noch ein letztes Bierchen vor Spielbeginn spendierte. Dann sind Werner, Neumi, Willy und ich zum Eingang des Gästefanblocks, wo wir dann allerdings länger aufgehalten wurden. Ziemlich willkürlich wurden die Tore des Stadioneingangs geöffnet und geschlossen, ohne dass irgendein Sinn dabei zu erkennen war. Es war weder übermäßig voll an den Stadionaufgängen noch gab es sonst einen erkennbaren Grund dafür, dass wir schon vor dem Stadion wie Tiere eingepfercht und zusammengedrückt auf Einlass warteten. Es erinnerte schon sehr an die Bilder, die man im Juli 2010 im Fernsehen aus Duisburg gesehen hat. Danke jedenfalls an alle Borussen, die trotzdem ruhig und besonnen geblieben sind.
Als wir dann endlich im Stadionbereich waren, lief das Spiel bereits etwa 10 Minuten, und am Eingang zu unserem Block erwartete uns die nächste kleine Überraschung: Es durfte kein Becher mit in den Block genommen werden, also schnell die leeren Becher abgegeben und dann hinein. Na ja, so einfach war das dann auch nicht, aber irgendwann hatten wir uns einen Weg durch den ziemlich vollen und engen Block nach oben gebahnt und ein Plätzchen gefunden, von dem aus man – abgesehen von dem riesigen Metallpfeiler – einigermaßen gut das Spiel verfolgen konnte.

Zum Spiel selber – na ja, was soll man dazu viel sagen. Ich habe nicht erwartet, dass wir in Bremen die überlegene Mannschaft sein werden, aber nach der ersten Halbzeit hab ich eigentlich nur noch gehofft, dass wir nicht allzu hoch verlieren. Zur zweiten Halbzeit fanden dann auch Werner, DK und Napi zu uns, und so konnten wir am Ende doch noch alle gemeinsam jubeln, als Dante uns mit einem Kopfballtor in der Nachspielzeit erlöste und wir tatsächlich noch einen Punkt aus Bremen mitnehmen konnten.

Fröhlich singend verließen wir bald nach dem Abpfiff den Gästeblock, um noch ein Bier auf das Unentschieden zu trinken, musste aber feststellen, dass sämtlicher Essens- und Getränkeverkauf bereits eingestellt war. Trotzdem wurde der gewonnene Punkt ausgelassen gefeiert, was sich als ziemlich gefährlich herausstellte, da clevere Stadionplaner und –bauer Bodenfliesen verlegt hatten, die bei Feuchtigkeit unglaublich glatt und rutschig wurden. So kam es dann auch wie es kommen musste, Napi und Werner sind zusammen ausgerutscht und Werner ist dabei leider so unglücklich gefallen, dass er eine ziemlich große Platzwunde auf der Stirn davongetragen hat. Nach einer Erstversorgung durch die Sanitäter vor Ort ist er aber trotzdem mit uns zurück nach Berlin gefahren, musste mir aber versprechen, nach der Ankunft sofort ins Krankenhaus zu fahren und die Wunde versorgen zu lassen. Dafür wiederum hat er mir das Versprechen abgenommen, nach dem Krankenhaus noch ein Abschlussbierchen trinken zu gehen. Damit er sein Versprechen auch hält, haben Neumi, DK und ich Werner nach der Ankunft am ZOB kurzerhand in ein Taxi verfrachtet und ins Krankenhaus begleitet, wo er mit sieben Stichen genäht wurde. Danach haben natürlich auch wir unser Versprechen gehalten und sind gemeinsam im „Alptraum“ ein (!) letztes Bier trinken gegangen.

Trotz dieses Zwischenfalls war es alles in allem wieder eine tolle Fahrt, hat Spass gemacht und vor allem tatsächlich auch bei mir eine kleine leise Hoffnung geweckt, dass wir es vielleicht doch noch schaffen können, die Klasse zu halten.

Geschrieben von Silke im März 2011

Da sacht’se zu mir, dass wir den Fahrtenbericht zusammen schreiben. Und dann kommt man von Arbeit noch Hause und alles ist schon fertig. Ich habe nicht wirklich etwas zuzufügen, es war wieder eine lustige Fahrt, über die „negativen Begleitumstände“ möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter auslassen. Im nachhinein ist ja alles relativ glimpflich abgelaufen. Wenn jetzt auch für uns eine „lange“ Abstinenz kommt und wir erst zum hoffentlich erfolgreichen Saisonfinale wieder fahren werden, hoffe ich, noch viele solch schöner Fahrten mitmachen zu können (natürlich ohne Schäden).

Ergänzt von Neumi

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