Präsidiale Taxen und eine Links-Rechts-Schwäche

Euroleague in Sevilla 18.-20.2.2015

Mittwoch morgens traf sich die Reisegruppe Spreeborussen 1 mit Neumi und Silke, Napi, Dirki, Mimi, Magic, Robärt und Alex (7+1) mehr oder weniger fit und gesund am Flughafen Tegel. Nach einem kurzweiligen Flug landeten wir in Palma de Mallorca zwischen und erfuhren noch im Flugzeug, dass wir selbiges gleich wieder betreten würden, um nach Sevilla weiterzufliegen. Also raus aus dem Flieger und kurz warten. Neumi und ich verzehrten auf dem Flughafen Palma de Mallorca ein deutsches Brötchen mit original irischer Butter, echter Mailänder Salami und dänischem Käse – das nenn ich mal international…
Kurz noch ein paar Gladbacher, die auf anderen Wegen hin- und weiterreisten, begrüsst, und nach einer knappen Stunde ging es auch schon wieder los. Eine weitere Stunde später meldete sich kurz vor der Landung der Flugkapitän und wünschte uns Borussen (von Palma aus war der Flieger mindestens zur Hälfte mit Gladbach-Fans gefüllt) viel Spass, eine tolle Zeit und ein gutes Spiel in Sevilla. Gleiches hörten wir nach der Landung auch noch mal von der Chefstewardess, wir bedankten uns natürlich mit viel Applaus und einem kleinen Ständchen 😉
Am Flughafen in Sevilla trafen wir kurz mit Ralle und Tillemann die Spreeborussen Nummer 8 und 9, dann ging es mit zwei Taxen zum Hotel, welches uns Joe dankenswerterweise und nicht ohne Probleme organisiert hatte. Nach dem Einchecken und Sachen in den Zimmern abwerfen hatten wir dann alle Hunger und vor allem Durst, also ab, raus aus dem Hotel und rechts oder links (jeder wie er es sieht) um die Ecke die ersten spanischen Bierchen genossen. Dann weiter durch die Stadt spaziert in Richtung Bar Ingrid, wo sich ja die allermeisten Borussen treffen wollten. Dort angekommen mussten wir aber schnell feststellen, dass dieser Laden so ziemlich der schlechteste war, den man in Sevilla finden konnte: Das Bier schal und wenig lecker, wenn man denn mal eins ergattert hatte, dazu völlig überfordertes und nicht wirklich freundliches Personal. Wir waren jedenfalls sehr schnell wieder weg, natürlich nicht ohne vorher u.a. unsere Freunde vom Fanclub Plan B aus Walbeck zu begrüssen.
Nach längerer erfolgloser Suche nach einem Lokal, dass allen gerecht wurde, entschieden wir uns – Überraschung – für einen Irish Pub, verzehrten ein paar Burger, dann ging es irgendwann weiter durch die Stadt zum nächsten Zwischenstopp bei Alfonsos, ein paar Bierchen und einen Spätabend-Snack geniessen. Dann meldeten sich mit Siggi und Börnie die Spreeborussen Nummer 10 und 11. Also wieder los, Richtung Hotel, um die beiden zu treffen, was sich als nicht so ganz einfach erweisen sollte – aus dem Hotel raus nach rechts, oder doch zweimal rechts, ist es überhaupt rechts oder doch links… Egal, nach etlichen Telefonaten (mein Telefonanbieter bedankt sich sicher bald mit einer entsprechenden Rechnung) hatten wir die beiden nebst einigen anderen Borussen in einem Restaurant gefunden, wo es noch ein paar Getränke gab, bis man uns gegen halb eins im wahrsten Sinne des Wortes rausgekehrt hat.

Am nächsten Morgen traf man auf Wolle (Spreebo Nummer 12), während Nummer 13 (namentlich Joe) noch ins Kissen schnarchte, wir frühstückten ausgiebig und dann ging es mit großer Truppe auf in die Altstadt, FC Sevilla-Fanshop, Kathedrale, Torre de Oro (Goldturm), dann war es aber genug und wir liessen uns am Fluss an einer Bar nieder. Dort trafen dann nach und nach immer mehr Borussen ein, auch Joe hatte uns irgendwann dort gefunden. Nach einigen Mojitos, Sangrias und Bierchen ging es dann weiter, vorbei an der Stierkampfarena quer durch die Altstadt zu Alfonsos, wo wir zur Abwechslung wieder mal feste Nahrung zu uns nahmen, bevor es zum Umziehen und anderen Spielvorbereitungen zurück zum Hotel ging. Bei einem kleinen Zwischenstopp im Zimmer von Dirki und Mimi wurde ersterer davon überzeugt, seine am Flughafen Tegel erworbene Flasche Baileys zu öffnen, kurze Zeit später war sie auch schon leer. Währenddessen traf mit Hüä Spreeborusse Nummer 14 ein, wir zogen wieder los, wieder um die Ecke in die Bar, ein paar Bierchen, Sangrias oder was auch immer zur Einstimmung aufs Spiel zu nehmen. Es kamen mit Andre, Enna und Marcy die Spreeborussen 15, 16 und 17 dazu, und dann ging es irgendwann Richtung Stadion, die einen im präsidialen, die anderen in ganz gewöhnlichen Taxen. Am Stadion in einer Kneipe trafen wir auf Modo (Spreeborusse Nr. 18) und Römi, somit waren auch die letzten beiden mit ihren Eintrittskarten versorgt.


Entgegen aller Warnungen waren sowohl die Einlasskontrollen als auch die im Block anwesende Staatsmacht sehr locker, lag wahrscheinlich an uns Borussen, wir wissen uns ja zu benehmen. Das Spiel war sehr kurzweilig, Borussia war die klar bessere Mannschaft, leider stand es aber wegen vieler vergebener Chancen und einem blöden individuellen Fehlers am Ende 1:0 für Sevilla. Schade, da war wirklich mehr drin, und das gegen den Titelverteidiger. Na ja, muss es halt das Rückspiel im Borussia-Park richten (hat dann, wie wir inzwischen wissen, leider nicht ganz geklappt). Während der international üblichen Verweildauer im Block nach Spielschluss entdeckten wir dann übrigens mit Walli Spreeborussin Nr. 19, nach Verlassen des Stadions auch noch DK (Spreebo Nr. 20).
Vom Ergebnis liessen wir uns aber natürlich die Laune nicht verderben und trafen uns (fast) alle in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels. Man merkte dem Personal dabei durchaus an, dass sie eigentlich längst Feierabend gehabt hätten, irgendwann wurden wir dann auf die wirkungsvollste Art, die es gibt, hinaus „gebeten“: Man gab uns einfach kein Bier mehr. So ging es dann für die meisten ins Bett, einige zogen aber auch noch weiter.

Freitagmorgens aufstehen, erstmal ins Hotelrestaurant frühstücken, dann Sachen packen und auschecken, einem Spreeborussen noch mit etwas Kleingeld aushelfen, weil sein Zimmergenosse wohl frühmorgens nach durchzechter Nacht vergessen hatte, seinen Anteil fürs Zimmer da zu lassen, und dann ging es mit Taxen (wieder die einen im präsidialen, die anderen in ganz gewöhnlichen) zum Stadion von Betis Sevilla, dem Verein in der Stadt, der deutlich mehr Anhänger haben muss als der FC. Einmal das Stadion umrundet, im Fanshop diverse Kleinigkeiten erworben, und dann beschlossen wir, von dort zu Fuss bis zum Plaza de Espana zu laufen. Es stellte sich heraus, dass wir die Entfernung etwas unterschätzt hatten, der ein oder andere murrte schon nach 500 Metern – muss man nicht Ernst nehmen, war nur Mimi ;-), anderen war es aber dann nach gefühlten 10 Kilometern auch zu viel, und das konnte ich dann auch wieder verstehen, aber da hatten wir es auch schon fast geschafft und schlenderten schließlich durch den Parque de Maria Luisa zum Plaza de Espana – sehr beindruckend, hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auch hier traf man wieder bekannte Gesichter, Borussen waren einfach überall in der Stadt. Nach einer längeren Pause suchten wir uns dann eine kleine Bar, nahmen ein paar Kaltgetränke und auch etwas feste Nahrung zu uns, bevor wir uns dann von Siggi und Börnie verabschieden mussten. Die beiden blieben noch bis Samstag, während es für unsere Reisegruppe mit einem präsidialen und einem gewöhnlichen Taxi zum Flughafen ging.

Der Rückflug, wieder mit Zwischenlandung in Palma, wieder mit dem gleichen Flieger und Flugpersonal von dort weiter nach Tegel, war weitgehend ereignislos, die Landung in Berlin erfolgte pünktlich um 22.20 Uhr. Dann wollten alle nur noch schnell nach Hause, was sich leider für Napi, Neumi und mich schwieriger gestaltete, als wir uns das vorgestellt hatten. Bus vor der Nase weggefahren, mit dem nächsten bis zur S-Bahn, unsere S-Bahn Richtung Schönefeld ausgefallen, 12 Minuten später mit der nächsten Ringbahn bis Südkreuz, schnell noch ne Bratwurst vertilgen, mit der nächsten Bahn bis Schöneweide – denkste, eine Station vorher war Schluss, Polizeieinsatz in Schöneweide, unserem Zielbahnhof, Weiterfahrt ungewiss. Etwa 20 Minuten warten, dann ging es doch weiter und irgendwann nach Mitternacht hatten wir es dann auch geschafft und sind müde, aber glücklich in unsere Bettchen gefallen.

Mein Fazit: Es war eine der schönsten Europapokaltouren für mich in eine wirklich tolle Stadt, die Mannschaft hat sich stark präsentiert und nur sehr unglücklich verloren, unsere Reisegruppe ist weitgehend zusammengeblieben und hat sich auch dem Sightseeing nicht verweigert – danke dafür und danke überhaupt für drei supertolle Tage in Spanien mit euch allen!

Silke

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