Nachdem ich in einer Bierlaune dem hiesigen Fahrtenberichtskomitee versprach, einen Bericht zu unserem letzten Champions League-Auftritt in Manchester zu schreiben, hierbei aber clevererweise keine verbindliche Frist vereinbarte, erblickt dieser nun mit viermonatiger Verzögerung das Licht der Welt. Naturgemäß blieben in der Zeit einige Details auf der Strecke, aber ich habe versucht, dem Leser ein den tasächlichen Gegebenheiten vor Ort entsprechendes Bild zu vermitteln.
Los ging es für unsere fünfköpfige Spreebo-Reisegruppe (Fabi, Enna, Marcy, Boris, ich) + vier Fläminger + weitere Gladbach-Fans + Borussia-Präsident Rolf Königs sowie diverse andere Nulpen, die das Flugzeug auffüllten, um 10 Uhr am Spieltag ab Schönefeld direkt in die Perle Nordwestenglands. Am dortigen Verkehrslandeplatz gesellten sich Dürki, Mimi (via London) sowie Hüa (via Hotel) zu uns und wir starteten mit den cabs Richtung Innenstadt. Unser Fahrer präsentierte uns mit „Stolz“ seine City-Dauerkarte für 600 Pfund (!) für die günstigste Kategorie. Nach lautstarken Streitereien und Handgreiflichkeiten entschlossen wir uns nach demokratischer Abstimmung schließlich, ihm die Karte doch wiederzugeben. Der Ossi an sich ist halt ein sehr solidarischer Mensch.
Nach dem der urbane Hotspot erreicht und sämtliches Gepäck verschlossen war, begaben wir uns auf einen gefühlt achtstündigen Marsch um die richtige Kneipe für die Stunden bis zum Spielbeginn zu finden. Im ersten Laden roch es irgendwie nicht gut, ich weiß nicht mehr wonach – aber ich vermute es war der Geruch von Kot. Nach einem Anstandsbier verließen wir ohne einmal zu Atmen den Laden gleich wieder. Die nächsten Läden die wir ansteuerten hatten diverse andere Mängel, die es für uns unmöglich machten, dort zu einzukehren: zu wenig Platz, zu viel Platz, zu viele Rentner, zu viele Einheimische, zu viel Warsteiner. Es war fürchterlich!!
Schließlich landeten wir im Ape & Apple. Ein sehr akkurater geruchsarmer Laden. Wir ließen es uns dort mit Bier, Burgern und Jägerbombs gut gehen, die von der Schweizer Bande in Massen geordert wurden. Die hellenische Abordnung inkl. Jan B. hatte dann auch das Präsidentenpaar im Schlepptau, welches wie immer durch Charme, exakt getimte Pointen und gepfiffene Manieren bestach. Hier in England zeigte sich im Übrigen auch mal wieder wie „world-open“ die Members der Spreeborussen doch sind. Ohne Hilfe von Wörterbüchern oder Google wurde diverse Borussenlieder in die Sprache des Gastgeberlandes übersetzt, getreu dem Motto „We are drinking our money in the pubs of the world – International (in Lautschrift: Internäschenel)“. Hach, what had we fun. Kurz vor Spielbeginn ging es erheblich angeheitert wiederum mit motorisierten Droschken zum Spielort. Auf der kurvenreichen Fahrt blieben wohl zwei Schweizer auf der Strecke bzw. im Hotel, da der Wirt angeblich heimlich Alkohol in ihre Getränke gemischt hatte. Pfui Devil!!
Das Stadion ist leider kein England-typisches im Wohngebiet, sondern wie oft bei uns in Germany auf der grünen Wiese stehendes, da es erst in 2002 für die Commonwealth Games eröffnet wurde. Sah drin trotzdem ganz nett aus. Das Spiel ging 2:4 in die Hose, unser Support war in meiner Erinnerung ganz gut, die City-Fans waren eher peinlich. 80 Minuten Totenstille um nach der Führung nen Affen zu machen. Naja, mir wars irgendwie egal, das Ganze dort hat für mich nicht mehr viel mit dem Fußball zu tun, wie ich und bestimmt viele andere ihn mögen. Von daher, fuck off pricks 🙂
„Sing when you winning…. you only sing when you winning….!“