11 Freunde müsst ihr sein!

 Trelleborgs FF – Örebro SK 1:1 (0:1), 25.09.2011, Allsvenskan

Trelleborgs FF vs Oerebro SK (1)

Wie steht der Golf 4 eigentlich in der Pannenstatistik? Hmm…. also ich war bisher mit meinem recht zufrieden. Aber als um halb fünf Uhr früh, 70 km vor Rostock, die rote Lampe des Kühlsystems aufleuchtete, musste ich doch ein klein wenig fluchen. Verdammichte Dreckspisse noch mal!

Der nette Bulle… äh, Wachtmeister von der Autobahnwache, die wir noch erreichten, meinte, dass wäre wohl der Zylinderkopf. Tja wenn schon, aber um 6:40 Uhr ist Verladeschluss für unsere Fähre nach Trelleborg.

So besorgten wir uns literweise Wasser und kippten alle paar Kilometer nach. Immer den Blick auf die Uhr und die Kühlertemperatur. Dennoch schafften wir es. In Trelleborg gleich mal den örtlichen VW-Partner aufgesucht und einen Termin klar gemacht, dann ging es ähnlich vorsichtig in unserer kleines Ferienhäuschen.

Trelleborgs FF vs Oerebro SK (3)   Trelleborgs FF vs Oerebro SK (9)

Sonntags schlichen wir dann wieder nach Trelleborg. Von Kfz-Problemchen lässt sich Spreebo doch nicht vom Fussi abhalten. Trelleborg lebt natürlich vor allem vom Hafen und dem Logistikgeschäft. Und das wohl nicht schlecht. Vielleicht ist das die Erklärung, warum ein kleines Küstenstädtchen sich in der 1. Liga mit den Teams aus Malmö, Göteborg und Stockholm messen darf.

Der „Vångavallen“ liegt am Stadtrand Trelleborgs und bietet 10500 Nasen Platz. Das Umfeld erinnerte mich ein wenig an den Bökelberg, jedenfalls bezüglich der Villen. Ansonsten kein Kneipchen, kein garnix. Also nix wie rein. Erstmal Fanartikel erworben und ne Wurst gekauft. Das Latt-Öl (Leicht-Bier, 2,2 %) verkniff ich mir mit Blick auf Schwedens Promillegrenze und Strafen.

Alex bestand auf Sitzplätzen auf der netten kleinen Haupttribüne, wir haben ja schließlich Urlaub. Uns gegenüber, auf der kleineren, aber auch Überdachten Gegengrade, war einer der kleinsten Gäste-Stehblöcke untergebracht, den ich je gesehen hatte. Rechts und links wurde der Ground von Stahlrohr-Stehrängen ergänzt.

Immerhin: der Pöbel war da! Hand gezählte 10 Örebro-Supporter waren zu Spielbeginn anwesend. Fünf von ihnen stellten sich hinter ihren schwarz-weißen Zaunfahnen und machten, eine Irland- (IRA-?) Fahne wedelnd, hörbar auf sich aufmerksam. Na ja, in der Menge verschwinden konnten sie kaum. 1600 kamen zu diesem Kick. Man würde meinen, der Abstiegskampf müsste die „True Blues“, den TFF-Fanclub doch motivieren. Nur 50 waren (freundlich geschätzt) am supporten. Schwenkfähnchen gab es nur zu Beginn. Den Rest der Zeit bekamen wir etwas zu hören, was sich die „Trelleborg – Kämpfen!“ anhörte. Wie viel besser muss es in den 90ern gewesen sein, als man die Blackburn Rovers aus dem UEFA-Cup kegeln konnte.

Örebro aus dem Tabellenmittelfeld war eigentlich ein passender Gegner für TFF, welche 2 Punkte zu Syrianska aufholen mussten um sich auf den Religationsplatz (bah… wat ein schreckliches Wort) zu retten.

Der Spielverlauf ist einfach erzählt. Örebro begann mit 2-3 vernünftigen Angriffen. Ein Distanzschuss, bei dem die gesamte Abwehr pennte rutschte rein, und danach mühte der TFF sich um den Ausgleich. Gladbachern muss ich nicht erzählen wie tölpelhaft das im Abstiegskampf aussehen kann.

Immerhin: die 1. Halbzeit hatte noch einen Höhepunkt: der 11. Örebro-Fan stieß zu den seinen. Ob er auch einen Golf 4 fuhr?

Gegen Spielende verstärkte TFF noch mal das Bemühen um wenigstens einen Punkt. Im auslassen der Chancen stellten sie sich dabei jedoch wunderbar bescheuert an.

In Minute 90+2 dann doch noch der Ausgleich! Komisch, dass das immer so laufen muss.

So gingen die Trelleborger doch noch happy nach Hause, obwohl der eine Punkt eigentlich viel zu wenig war. Wir schlichen jedenfalls wieder die 20km zu unserer kleinen Villa Kunterbunt, wo ich mir endlich mein Latt-Öl (Pripps Blå) trinken konnte, während Alex uns noch Wasa-Schnittchen machte.

Skol!

Robärt

PS: Großes Dankeschön übrigens noch an den Typi vom Fanartikelstand, der mir den letzten vorhandenen TFF-Pin schenkte. Dafür ist der TFF nun meine Schweden-Fussi-Liebe J

 

 

 

Donnerstagmittag geht es los…

…  zum Stadion am … äh, Borussiapark

Relegation Hinspiel gg Bochum 19.5.2011 (1:0)

Theoretisch zumindest. Geplant war ein kompliziertes Abholen und Abgeben von Autos in Berlin-Tempelhof, danach Abholen von weiteren Fläminger Mitfahrern in Schönefeld um 12 Uhr, um dann, theoretisch direkt nach Mönchengladbach weiterzufahren. Wir bogen dann aber lieber noch mal Richtung Tempelhof ab, um Magic am Straßenrand zuwinken zu können und die Dauerkarten aus dem Austausch-Auto noch mitzunehmen… also war es dann doch erst wieder Nachmittag, bis wir uns endlich auf den Weg an den Niederrhein machten.
Die Stimmung war dennoch gut, trotzdem es auch etwas eng war, so zu fünft im Auto. Doch dank des Fahrerwechsels auf der Hälfte der Strecke, durfte auch die Rückbank-Aufstellung fast komplett gewechselt werden. Nur Matze alias Määthes, blieb dabei auf der Strecke… bzw. auf der ganzen Strecke auf der Rückbank…

Gegen halb sieben trafen wir dann in Gladbach ein und parkten sogleich auf unserem, von DK organisierten, P2-Reihe 1 Parkplatz, um noch miterleben zu können, wie andere sich um ihre Parkplätze prügelten. Der Besuch im knackevollen Fanhaus war dank der fortgeschrittenen Zeit dann eher kurz. Im Stadion musste DK seinen gewohnten Bereich zugunsten der obersten Stufe verlassen, die der Borussia einfach mehr Glück brachte. Dies ließ jedoch lange auf sich warten. Nachdem Anfang der zweiten Hälfte das Spiel deutlich abfiel, merkte wohl jeder, dass hier etwas passieren musste. Und so stimmten alle Borussia-Anhänger im Stadion in einem einzigartigen Moment in den Support ein und erschufen eine unglaubliche Stimmung. Dass dies auch die Mannschaft spürte, war deutlich zu merken, denn fast sofort ging das Spiel wieder nach vorne und mehrere Torchancen wurden herausgespielt. Leider fiel das Tor jedoch nicht und gegen Ende glaubte ich wirklich nicht mehr dran, dass hier noch etwas passieren würde. Na ja, immerhin kein Gegentor im eigenen Stadion. Als ich es mir gerade schönreden wollte, fiel das Tor! Doch der Schiedsrichter wurde bestürmt, auf der Anzeigetafel erschien kein 1:0 (das Spiel war ja auch zu Ende…) Hatte der Schiri das Tor gegeben oder zählte es womöglich nicht? Doch es zählte und wir hatten wirklich das Spiel mit Schlusspfiff gewonnen. Unglaublich!
Nachdem der Ausflug also doch nicht ganz umsonst gewesen war, machten wir uns in Hochstimmung (und fast ohne Stimme) um kurz vor 12 wieder auf den Rückweg. Bis Hannover trällerten wir noch „die Seele brennt“ und der Rest der Fahrt wurde größtenteils schlafend verbracht. Um halb 6 „landeten“ wir wieder in Schönefeld, um 6 war ich wieder zu Hause und kroch erstmal ins Bett. Im Gegensatz zu Lea, die direkt in die Schule fuhr, um anschließend zur Partyvorbereitung nach Spandau weiterreisen! Respekt! Nun heißt es nur noch Weiter-Zittern bis zum Rückspiel…

Autor unbekannt

„Die Hoffnung stirbt nie!

Hannover – Borussia Mönchengladbach am 30.04.2011 (0:1)

Meine Erwartungen an das Spiel waren nicht besonders groß. Sollten wir wirklich zu einer Zeit, da wir drei Punkte unbedingt brauchten, endlich mal wieder bei den Roten gewinnen? Ich war skeptisch. Beim letzten Sieg hier war ich immerhin noch nicht einmal auf der Welt! Was für eine erschreckende Erkenntnis.

Als ein gewisser Herr DK dann auch noch nicht pünktlich zu unserer geplanten Abfahrt mit dem Bus erschien sowie telefonisch nicht erreichbar war, sank meine Vorfreude zeitweilig noch tiefer in den Keller als unsere Borussia es war: Was sollte noch kommen?
Die Antwort: sehr viel!

Es war eine lustige Fahrt, auch wenn sie gut eine Stunde später startete als geplant, alle anderen schienen sich eines Sieges bereits gewiss und waren dementsprechend bester Laune.
Ein Highlight auf der Hinfahrt war sicherlich unser zweiter Stopp „auf Wunsch eines Einzelnen“: Erst, als ich den Laden betrat, wurde mir bewusst, dass mich gerade wirklich in einem Geschäft für Pferde- und Reitzubehör wiederfand. Wer wollte denn da eigentlich halten?

In Hannover angekommen ging’s wie letztes Jahr in die „Kaiserschenke“. Leider mit diesmal reichlich weniger Zeit als im Jahr zuvor. Es reichte noch, um einen Happen zu essen, und sich dann ins Stadion aufzumachen.

Was mich anbelangt, so stehen die Ordnerinnen hier auf einer Stufe mit denen aus Cottbus. Wo treiben die nur solche Leute auf? Wer Autorität besitzt, braucht nicht laut werden, nur mal so nebenbei.

Im Stadion selbst traute ich meinen Augen dann nicht: Nicht nur, weil ich ausnahmsweise seit langem mal wieder hundert Prozent nüchtern das Spiel wirklich gut verfolgen konnte, sondern auch, weil uns unsere Borussia richtig was bot! Übrigens: Vielen Dank für die Geste vor dem Spiel, liebe Mannschaft!
Meine pessimistische Einstellung von noch wenigen Stunden zuvor wich dem Gefühl der Sicherheit, wann immer ein Ball auf unser Tor kam: Das ist ter Stegen, da brauch ich mir keine Sorgen machen. Und tatsächlich: souveräner Auftritt und ein 0:0 zur Pause.
Nach der Pause ging’s noch fulminanter weiter: Man spürte förmlich, wie sehr wir das Tor wollten. Stimmung war wirklich klasse und ich denke, jeder im Stadion und zu Hause vor dem Fernseher war außer sich, als Reus uns in der 76.Minute endlich erlöste und traf. Danach hieß es zwar noch eine viertel Stunde „zittern“, aber der Sieg war unser!

Zwei Spiele, sechs Punkte, endlich gab’s das für uns auch mal in dieser Saison. Frankfurt hat netterweise auch noch gegen Mainz verloren, wodurch wir nun auf zwei Punkte ran sind an den Relegationsplatz. Also: Wenn wir jetzt nicht bis zur letzten Sekunde kämpfen, dann sind wir wirklich selber schuld. Ich bin jedenfalls größerer Hoffnung auf den Klassenerhalt als jemals zuvor in dieser Saison. Kurios.
Außer einem absoluten Hochgefühl hat mir das Spiel noch etwas gebracht: absolute Heiserkeit. Ob ich das beim Freiburg-Spiel noch schlimmer wird? Ich freu mich riesig, das herauszufinden.

Autor leider nicht mehr zu ermitteln (vermutet wird Lea)

„Was ist grau und ziemlich glatt – Werders Fliesen!“

Werder Bremen gegen Borussia oder: Die Hoffnung lebt noch immer.

Um zehn Uhr morgens trafen sich 32 Borussen aus Berlin am ZOB, um einen kleinen, aber feinen Bus gen Bremen zu besteigen. Mit von der Partie waren folgende Spreeborussen:
RoBÄRt mit Alex, DK, Stephan, Lea, Napi, Harald und Uwe (jeweils mit Frau), Neumi und ich. Dazu Werner und Daniel, Franne (der morgens schon so aussah, als wären wir gerade aus Bremen zurückgekommen) und jede Menge Leute, von denen ich viele noch nie vorher gesehen hab. Gefahren wurden wir in inzwischen bewährter Weise von Hendrik, der diesmal noch einen Kollegen – Egon – dabei hatte.


Es wurde eine wie immer feuchtfröhliche Fahrt, die um ca. 15.30 Uhr am Stadionparkplatz in Bremen endete. Schnurstracks ging es dann die wenigen Meter zu Fuss zum „Taubenschlag“, der natürlich um diese Zeit schon hoffnungslos überfüllt war. Ein schnelles Bierchen davor, und dann weiter zum „Amadeus“, wo Joe dankenswerterweise einen großen Tisch reserviert und zusammen mit Hüä verteidigt hat, bis wir eintrafen. Ich selbst hab mir dort ein sehr leckeres frisch gezapftes Staropramen gegönnt – oder auch zwei… Vor dem Lokal traf man dann auf viele weitere Borussen, unter anderem auf Achim und Dominik (BFC Blaue Raute 18), Thomas (Borussenfan wohnhaft in Bremen) und viele viele andere, die ich jetzt nicht alle einzeln aufzählen mag.
So etwa eine Stunde vor Anpfiff sind wir Richtung Stadion aufgebrochen, trafen dort dann auch noch auf Willy, der uns noch ein letztes Bierchen vor Spielbeginn spendierte. Dann sind Werner, Neumi, Willy und ich zum Eingang des Gästefanblocks, wo wir dann allerdings länger aufgehalten wurden. Ziemlich willkürlich wurden die Tore des Stadioneingangs geöffnet und geschlossen, ohne dass irgendein Sinn dabei zu erkennen war. Es war weder übermäßig voll an den Stadionaufgängen noch gab es sonst einen erkennbaren Grund dafür, dass wir schon vor dem Stadion wie Tiere eingepfercht und zusammengedrückt auf Einlass warteten. Es erinnerte schon sehr an die Bilder, die man im Juli 2010 im Fernsehen aus Duisburg gesehen hat. Danke jedenfalls an alle Borussen, die trotzdem ruhig und besonnen geblieben sind.
Als wir dann endlich im Stadionbereich waren, lief das Spiel bereits etwa 10 Minuten, und am Eingang zu unserem Block erwartete uns die nächste kleine Überraschung: Es durfte kein Becher mit in den Block genommen werden, also schnell die leeren Becher abgegeben und dann hinein. Na ja, so einfach war das dann auch nicht, aber irgendwann hatten wir uns einen Weg durch den ziemlich vollen und engen Block nach oben gebahnt und ein Plätzchen gefunden, von dem aus man – abgesehen von dem riesigen Metallpfeiler – einigermaßen gut das Spiel verfolgen konnte.

Zum Spiel selber – na ja, was soll man dazu viel sagen. Ich habe nicht erwartet, dass wir in Bremen die überlegene Mannschaft sein werden, aber nach der ersten Halbzeit hab ich eigentlich nur noch gehofft, dass wir nicht allzu hoch verlieren. Zur zweiten Halbzeit fanden dann auch Werner, DK und Napi zu uns, und so konnten wir am Ende doch noch alle gemeinsam jubeln, als Dante uns mit einem Kopfballtor in der Nachspielzeit erlöste und wir tatsächlich noch einen Punkt aus Bremen mitnehmen konnten.

Fröhlich singend verließen wir bald nach dem Abpfiff den Gästeblock, um noch ein Bier auf das Unentschieden zu trinken, musste aber feststellen, dass sämtlicher Essens- und Getränkeverkauf bereits eingestellt war. Trotzdem wurde der gewonnene Punkt ausgelassen gefeiert, was sich als ziemlich gefährlich herausstellte, da clevere Stadionplaner und –bauer Bodenfliesen verlegt hatten, die bei Feuchtigkeit unglaublich glatt und rutschig wurden. So kam es dann auch wie es kommen musste, Napi und Werner sind zusammen ausgerutscht und Werner ist dabei leider so unglücklich gefallen, dass er eine ziemlich große Platzwunde auf der Stirn davongetragen hat. Nach einer Erstversorgung durch die Sanitäter vor Ort ist er aber trotzdem mit uns zurück nach Berlin gefahren, musste mir aber versprechen, nach der Ankunft sofort ins Krankenhaus zu fahren und die Wunde versorgen zu lassen. Dafür wiederum hat er mir das Versprechen abgenommen, nach dem Krankenhaus noch ein Abschlussbierchen trinken zu gehen. Damit er sein Versprechen auch hält, haben Neumi, DK und ich Werner nach der Ankunft am ZOB kurzerhand in ein Taxi verfrachtet und ins Krankenhaus begleitet, wo er mit sieben Stichen genäht wurde. Danach haben natürlich auch wir unser Versprechen gehalten und sind gemeinsam im „Alptraum“ ein (!) letztes Bier trinken gegangen.

Trotz dieses Zwischenfalls war es alles in allem wieder eine tolle Fahrt, hat Spass gemacht und vor allem tatsächlich auch bei mir eine kleine leise Hoffnung geweckt, dass wir es vielleicht doch noch schaffen können, die Klasse zu halten.

Geschrieben von Silke im März 2011

Da sacht’se zu mir, dass wir den Fahrtenbericht zusammen schreiben. Und dann kommt man von Arbeit noch Hause und alles ist schon fertig. Ich habe nicht wirklich etwas zuzufügen, es war wieder eine lustige Fahrt, über die „negativen Begleitumstände“ möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter auslassen. Im nachhinein ist ja alles relativ glimpflich abgelaufen. Wenn jetzt auch für uns eine „lange“ Abstinenz kommt und wir erst zum hoffentlich erfolgreichen Saisonfinale wieder fahren werden, hoffe ich, noch viele solch schöner Fahrten mitmachen zu können (natürlich ohne Schäden).

Ergänzt von Neumi

Black and Amber Army

Barnet FC – Shrewsbury Town FC 1:1 (0:1)

15.01.2011, League 2 (England)

Der Grund für unsere Reise auf die Insel war kein guter, ging es unserem Alt-Spreebo Richy doch schon sehr schlecht. Ich wollte ihn noch mal sehen und vor allem sollte er und seine Frau Susie meine Alex kennen lernen.

Dennoch wollten wir keine Trauerfahrt aus unserem Besuch machen. Richy selbst hätte dafür am wenigsten Verständnis gehabt.

England Januar 2011 (1)

So suchte ich uns ein netten kleinen Kick in der viertklassigen Profiliga „League 2“ aus. Der Barnet FC hat seinen Ground an der nördlichsten Londoner Tube-Station High Barnet. Hier in der Gegend war Richy geboren und verbrachte auch die ganz jungen Jahre seines Lebens.

Alles war gut vorgeplant, doch was nutzt alle gute Planung wenn Ryanair mal nicht seine Fanfare hören lässt und der Plastikflieger gut eine Stunde zu spät ankommt. Auch der Zug Stansted nach Liverpool Street tuckerte nur so vor sich hin. Und so war in Waterloo, wo wir unsere Sachen lassen wollten, schon höchste Eile angesagt.

England überrascht mich immer wieder was die Preise angeht: 18 Pfund für zwei Rucksäcke, die wir nach gut 3 Stunden ja wieder abholten. Alter Verwalter! Und die nannten es auch noch Flatrate !!!

Die Fahrt mit der Tube nach High Barnet zog sich dann auch noch. Die letzten Stationen war dann aus der Underground eine Overground geworden, die durch Parklandschaften und kleinen schnuckeligen Vororten gondelte.

Endlich waren wir da. Das Spiel lief schon in der 35 Minute, fast alle Eingänge waren schon zu. Am Gästeeingang fragte man uns ob wir denn wirklich Shrewsbury-Fans wären. Na OK, wo dann? „Einmal herum, auf die andere Hintertorseite, da hat noch eine Sitzplatztribüne offen“. So war es dann auch und wir saßen endlich in einem schönen, kleinen, alte, englischen Stadion, ganz so wie Papi sich das so vorstellt (oh ja!): Barnets Underhill Stadium. Einer kleinen, alten Haupttribüne mit Spitzdach (Baujahr sicher noch vor 1950) stand eine überdachte Stehplatztribüne gegenüber. Diese teilte sich der harte Kern der schwarz-orangen Heimfans mit gut 100 Shrewsbury-Supportern. Uns gegenüber nur Stehränge und dahinter Reihenhäuser, aus denen einige Interessierte ihre Logenplätze nutzten. Das ganze eingerahmt von schon historisch aussehenden Flutlichmasten.

Barnet v Shrewsbury Tn (5) Barnet v Shrewsbury Tn (6) Barnet v Shrewsbury Tn (7) Barnet v Shrewsbury Tn (8)

Shrewsbury führte durch ein Eigentor schon 0:1 und unser Sitznachbar war gut am Fluchen. Nicht zu sehr, denn er war mit Frau und Kind hier. Wir waren scheinbar in so einer Art Familiensektor gelandet. Dennoch war die Stimmung hier kaum schlechter. Die Shrewsbury-Fans bekamen zu hören, dass ihre Ortschaft verdächtig nahe an Wales liegt: „You’re Welsh – and you know you are“. Das Spiel hatte schlechteres Regionalliga-Niveau. Abstiegskampf für Barnet, die aufpassen müssen nicht in das Halbprofitum abzurutschen.

Wir fühlten uns an so manches Spiel unserer Borussia erinnert. Barnet rannte verzweifelt an, konnte vor dem Tor aber so dann gar nichts. Als schon niemand mehr daran glaubte, brachte ein haarsträubender Fehlpass Barnet die Chance und das Spielgerät kullerte ins Tor. Freude allenthalben, Underhill feierte seine „black and amber army“.

Nach dem Spiel dann noch die üblichen Fotos und der Besuch im Clubshop, bevor es zurück nach Waterloo ging. Hier schauten wir noch fix am Parlament vorbei und knipsten den Turm mit Big Ben.

Barnet v Shrewsbury Tn (1)

Dann enterten wir, leicht müde, den Zug nach Farnborough. Ich gönnte mir ein Bitter, während Alex ein Cider genoss.

Cheers!

Robärt

Schnee in Berlin – „Schußfahrt“ nach Gladbach

Borussia – Hannover (1:2)

Donnerstag, es schneite ganz dolle in Berlin. Freitag, 11 Uhr von der Arbeit nach Hause, Tasche packen, was essen und dann vorsichtshalber etwas früher zur Tram. Mein weiß ja nie. Drei Krümel Schnee und nix geht mehr. Die Tram ist relativ pünktlich, die S-Bahn fährt unregelmäßig, irgendwann bin ich aber doch am Bhf. Südkreuz. Silke steht am Hauptbahnhof. IC 1921 ist 30 Minuten verspätet wegen „Warten auf Anschlusszüge“. Der Zug kommt überfüllt an – und ab, Silke einsammeln. Da der Wagen 10, in dem wir Plätze reserviert hatten, nicht „angekettelt“ war, hieß es Platz suchen und warten. Verspätung mittlerweile schon 1 Stunde. Wir fahren nicht los – kein Zugpersonal da!!! Abfahrt ungewiß – na toll. Aber Nicola und Dürki kamen mit ihrem früheren Zug ja auch erst zwei Stunden später los. Chaos bei der Bahn.
Auf dem Nebengleis fährt ein ebenfalls verspäteter IC in gleiche Richtung ein, wer umsteigen will, kann das tun, die Zugbindung unserer Tickets ist aufgehoben. Also raus und in den anderen Zug rein. Dann steht man halt vier Stunden. Aber für das lecker Bolten Alt, das uns erwartet, nehmen wir diese Strapaze gern auf uns.
Glück gehabt, einen Sitzplatz haben wir noch ergattert und Silke kann es sich zwischen zwei Müttern und drei kleinen „Plagen“ gemütlich machen. Ich stehe im Gang. Ab Hannover entspannt sich die Lage und ich kann auch sitzen. Jetzt geht es relativ zügig bis nach Duisburg. Dort ist natürlich der Anschlusszug gerade weg und kurz bevor der nächste Regio Richtung MG kommt, fährt auch unser IC 1921 ein. Hat man also doch noch einen Lokführer und ein paar Schaffner gefunden.
Endlich in Viersen bei Burkhard und Julia angekommen gabs dann viel leckeres Bolten Alt und Pizza, viel zu erzählen und viel zu lachen.

Samstag, nach einem ausgiebigen und kräftigen Frühstück ging es dann langsam los. Juli brachte uns zur Bahn, sie selber musste leider arbeiten. Am Fanhaus traf man dann auf Nicola und Dürki und diverse andere Bekannte. Es war aber verdächtigt leer. Vielleicht wegen der Kälte, vielleicht wegen der schlechten Leistungen der Mannschaft. Anfangs war die Stimmung im Stadion aber sehr gut. Und nach dem 1:0 durch Bradley schien alles so, als würde es diesmal gut ausgehen. Aber dann dieser – berechtigte – Platzverweis für Bobadilla. Ich möchte mal wissen was das soll, man führt und hat den Gegner im Griff und dann so was. Aber auch mit 10 Mann waren wir besser, bis zur 73. Minute. Bis die Gegentore fielen. Dann brach wieder alles auseinander. Man gab sich auf. Wieder nix. Diese Hinrunde hat sich für mich erledigt, ich erwarte nichts mehr und wünsche mir eine bessere Rückrunde (lieber guter Weihnachtsmann…)
Später im Fanhaus nach erst gedrückter Stimmung stieg selbige im Laufe der Zeit wieder. „Borussen feiern auch, wenn sie traurig sind“ (frei nach Peter Fox). Gegen 21 Uhr, das Fanhaus schloß, machten wir uns auf den Weg zurück nach Viersen, Juli kam von Arbeit wir wollten ja auch mit ihr noch ein wenig quatschen.

Sonntag, nach einem Frühstück so gegen 12 Uhr, ging es dann irgendwann ab zum Bahnhof. Bis Duisburg mit dem Regio war alles ok. Der IC 1920 hat, wie fast alle anderen Züge, Verspätung wegen „polizeilicher Ermittlungen“ in Leverkusen (ohne Kommentar…) Und ??? Natürlich fehlte auch diesmal der Wagen mit unseren reservierten Plätzen. Aber nette Fussballfans dürfen dann, wenn sie nett fragen, auch 1. Klasse nach Hause fahren. So, am Hauptbahnhof in Berlin schnell ins Taxi und ab nach F´hain ins Hops&Barley – Region20-Weihnachtsfeier. Mal gucken, wer noch da ist. Es wurde noch ein langer Abend, eine Menge erzählt und getrunken, und??? Irgendwie hat der Berichterstatter wohl versucht, alle anderen einzuholen und ist dabei auf einer Bank entschlummert. Den Rest verhüllt der Mantel des Schweigens…

Geschrieben von Neumi und Silke im Dezember 2010

Der Mischa ist’n echter Spreebursche…

S 04 – Gladbach 2:2

Samstag, 25.09.2010….es ist 7.34h und der Schreiber dieser Zeilen erfährt im unausgeschlafenen und restalkoholisierten Zwitterzustand von seinem kometenhaften Aufstieg innerhalb der internen Spreebo-Hierarchie zum Ersatzreiseleiter…

Mit der neuen ehrenamtlichen Aufgabe und dadurch etwas Zeitdruck jeht’s zum Hauptbahnhof. Die Spannung ist groß, denn jedenfalls für mich ist es das erste Ligapunktspiel der Saison.

Am Bahnhof lungerten dann auch noch die anderen drei Hobbits herum, die ich bei näherer Betrachtung als Fabi, Enna und André ausmachen konnte. Schnell noch etwas flüssiges Brot geordert (dank der aufmerksamen Kassiererin bin ich nicht mit einem alkoholfreien Hopfensextett aus dem Laden gesprungen) und ab in den Zug getrollt.

Auch zu viert haben wir es geschafft, dass geistige Niveau durchweg niedrig zu halten, und die Fahrzeit gen Bochum kurzweilig zu halten. Der Verzehr geistiger Getränke tat sein übriges.

Bei schönstem Sonnenschein haben wir es uns dann in Bochum auch gleich in Bahnhofsnähe in dem malerisch gestalteten Biergarten einer Kneipe gemütlich gemacht, und uns bei etwas Gerstensaft auf die Ankunft des DK vorbereitet. Traurig resigniert mussten wir feststellen, dass die am Nebentisch verweilenden Hooligans offensichtlich keine nähere Kontaktaufnahme mit uns wünschten. Irgendjemandem zuordnen ließen sich die Herren allerdings nicht.

Mit gut gefüllten Blasen (na, Enna, drückt’s noch?) ging es alsbald mit der Straßenbahn bzw. Tram gen Gelsenkirchen. In feinster FC K**n-Marnier hatten wir dann auch gleich zwei ganze Eingänge für den gutgelaunten Mob. Trotz größter Befürchtungen sind wir jedoch pünktlich mit gezückter Knappenkarte in den Gästeblock marschiert, in dem wir uns auch noch mit dem guten alten Willy verbrüderten. Also…wer rechnen kann…6 Flaschen…richtig, Six-Pack!

Kurz nach dem Anpfiff dann die beruhigende Nachricht, dass der Mischa wieder das akkurateste Kleidungsstück – ja, er ist halt a richt’ger Spreebursche – herausgesucht und angezogen hat. Heute kann nichts schief gehen. Keine Frage! Eine ansprechende Leistung des weißen Balletts vom Niederrhein hat uns dann auch den verdienten Punkt gebracht, auch wenn wir nach der 2:0-Pausenführung natürlich irgendwie gerne mehr mitgenommen hätten.

Unter geöffnetem Stadiondach haben wir ne ordentliche Form unter den Gästefans ausmachen können. Ganz getreu dem Motto „drei Niederlagen? Egal! Jetzt erst recht!“.

Mit erneutem Zwischenstop am Bochumer Bahnhof, wo die lange Nacht des Sports zelebriert wurde haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Dieser verlief wie gewohnt. Der Tross verweilt im Dauerschlaf und ich treibe mich im Bistrowagen herum.
Dort durfte ich dann bis Bielefeld bzw. Hannover mit Schalkern noch über Fußball debattieren. Wenn die (weiterhin) so spielen, wie die Fans quatschten…steigen sie ab. Allerdings haben Sie die Stimmung in unserem Block sehr gelobt. Immahin!

Ich frage mich abschließend noch, warum ich mich hab zu diesem Fahrtenbericht überreden lassen, aber ein einzelnes Amt in Sachen „Auswärts auf Schalke“ scheint mir ja net zu reichen. Karrieregeiler Idiot.

Geschrieben von Steph im Oktober 2010

Links bleiben !

Hibernians FC Paola – Birkirkara FC 1:2 (0:1)

24.09.2010, BOV Premier League (Malta)

Nein, die Überschrift soll nicht auf irgendwelche politischen Standpunkte hindeuten. Vielmehr ist sie der Tatsache geschuldet, dass der sonst so rege Busverkehr auf Malta versagt wenn man ein Spiel der Premier League sehen möchte.

Doch von Anfang an: Sommer, Sonne, Mittelmeer. Wer würde vermuten, dass ausgerechnet Robärt in solcher Umgebung urlaubt? Aber Alex wollte unbedingt Sand zwischen ihren Zehen und Mittelmeerwind um ihre Nase.

Nach einigem Gesuche entschieden wir uns als besten Kompromiss für Malta und lagen damit goldrichtig.

Warmes Wetter aber nie schwül, Sonne und auch einige Sandstrände, alles bezahlbar. Auch die Zeit unter britischer Herrschaft nahm angenehm Einfluss auf die Insel. Etliche nette Pubs und die überaus gelassene Südländer.

Malta 2010 (16) Malta 2010 (17)

Natürlich durfte der Fussi nicht fehlen. Nachdem wir uns an einigen Abenden mit der überall gezeigten englischen Premier League vergnügt hatten, wollten wir ein heimisches Match ansehen.

Die höchste maltesische Spielklasse trägt bekanntlich alle ihre Spiele in einem Stadion aus. Kunststück in einem Staat der die Größe Bremens hat.

Centenary Stadium Malta Malta FA

Das „National Stadium“ in Ta’Quali befindet sich ziemlich mittig auf der Insel. Und das war unser Problem. Wie nach dem Spiel nach Hause kommen? Nach 21 Uhr fuhr jedenfalls keiner dieser netten uralten britischen Busse mehr zurück in unseren Urlaubsort Bugibba.

Na gut, mieten wir halt ein Auto. Puh… tolle Idee! Linksverkehr. Rechts sitzen und mit links schalten, und das einem der Automatik-verwöhnt ist. Aber na ja, ging alles recht gut, zumal die Malteser gelassene Fahrer sind, und Alex neben mir immer „links bleiben“ sagte.

In Ta’Quali wurde dann erstmal der Ground begutachtet. Nettes Oval mit zwei überdachten Tribünen. Recht modern aber nicht überkandidelt. Wir besuchten zuerst die Malta FA wo wir ein paar Pins erwarben.

Dann fuhren wir erstmal noch zur Festungsstadt Mdina und an die Südküste wo wir mal kurz nach Libyen rüberguckten.

Wieder zurück am Stadion mussten wir uns für eine der beiden Fanblöcke auf der Gegentribüne entschieden die als einzige geöffnet waren. Wir gingen zu den Hibs, deren Schwarz-Weiß uns komischerweise besser gefiel als das Rot-Gelb der „Stripes“ aus Birkirkara.

Hibernians vs Birkirkara (12) Hibernians vs Birkirkara (13)

Die gut 1500 Zuschauer verteilten sich ziemlich pari auf beide Clubs. B’kara, als Titelverteidiger in der Premier League sind so etwas wie der aufsteigende Stern Maltas, während die Hibs als Altmeister in die Gruppe der bekannteren Clubs wie Valletta, Sliema Wanderers und Floriana gehören.

Das Match gefiel, hatte aber eher Regionalliganiveau. Beide Teams wurden von 20-30 Mann starken Ultra-Gruppierungen angefeuert, die ihre Blöcke gut beflaggt hatten. Bei den Hibs machten das die „Paola Boys“, deren Sing-Sang jetzt nicht so mitriss. OK, ick bin halt nicht so der Fan südländischen Supports.

Der Rest der Fans war dann auch eher britisch geprägt, bekam aber nicht mehr hin als vereinzelte „Come on Hibs“-Rufe.

Die Stripes gingen früh in Führung, danach spielten aber nur noch die Hibs. Chance um Chance erspielten sie sich, erwiesen sich aber als wahre Meister im Auslassen.

Irgendwann setzte etwas Regen ein. Offenbar eine Seltenheit auf Malta, denn die jüngsten unter den Zuschauern begannen vergnügt zu johlen.

In der 80. gelang dann den Hibs endlich der Ausgleich. Jedoch nur um sich im Gegenzug prompt das 1:2 zu fangen. Lange Gesichter auf der schwarz-weißen Seite, während die rot-gelben Flaggen wild geschwenkt wurden.

Wir hatten unseren Spaß und Länderpunkt. Und so ging es im aufkommenden Gewitter zurück nach Bugibba, wo wir noch einen Absacker nahmen.

Robärt

 

Heimspiel gegen Frankfurt Saison 2010/11

Borussia – Eintracht Frankfurt (0:4)

„Samstag Mittag geht es los…“, so heißt es jedenfalls im Lied. Für unsere Reisegruppe aus Berlin, die mit zehn Leuten für ein Heimspiel sehr groß war, traf das jedenfalls nicht zu. Frühaufstehen bzw. durchmachen hieß die Devise, wer zwischen kurz nach sechs bzw. kurz vor sieben irgendwo in Berlin dazu stoßen wollte.
Trotzdem waren wir alle doch sehr munter, spätestens als Silke ihre herrlichen Buletten hervorholte. Ich hätte ja nichts dagegen, wenn das ab jetzt immer so wäre. Auch die restlichen Zugfahrer bewiesen, dass sie sehr intelligent waren („Ein ICE fährt immer pünktlich los – wenn er denn die Möglichkeit dazu hat“) und so wurde unsere Fahrt auch nur kurz getrübt, als ein zwei Wolfsburger ihre Plätze direkt neben uns in einem fast völlig leeren Zug tatsächlich in Anspruch nehmen wollten.

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Kurz vor eins trafen wir dann in Gladbach ein, bis dahin hatte jeder für sich entschieden, ob er denn nach Eicken oder ins Fanhaus fährt. Mein Weg führte ins Fanhaus, welches ich noch nie so leer gesehen hatte (der Rest war dann also in Eicken), aber das tat der Feierlaune keinen Abbruch.
Irgendwann brach man dann zum Stadion auf, nichtsahnend, dass das ein Spiel sein würde, mit dem man zwar irgendwie gerechnet hatte (ich jedenfalls), von dem man aber trotzdem irgendwie hoffte, dass es nach einem 6:3 in Leverkusen besser sein würde.

Zurück im Fanhaus wurde trotzdem gefeiert, sogar mit Live-Musik von den Drunken Lullabies, die ich aber nur unterbewusst wahrnahm. Der für mich denkwürdigste Moment an diesem Tag war sicherlich der, als ich einem völlig nüchternen Börnie gegenüberstand, weil dieser noch fahren musste. Ob ich das nochmal erleben darf? Wage ich zu bezweifeln.
Als das Fanhaus begann, sich zu leeren, brach man noch zu einer anderen Kneipe auf, deren Name für meinen Alkoholpegel definitiv zu schwer war. M…keine Ahnung, jedenfalls ging die Party dort weiter, bis es dann nach und nach leerer wurde.

Da ich am nächsten Tag erst nachmittags zurückfuhr, hatte ich noch Gelegenheit, durch ein fast menschenleeres Gladbach zu laufen und tatsächlich Vögel und Hähne zu hören. Das würde mir in Berlin nie passieren… Als ich mir bei McDoof dann noch eine Cola gönnte, etwas las und den Becher später ordentlich, wie ich bin, wegwarf, traf ich dort dann noch Bailly samt Kind und Kegel, die er wohl zum sonntäglichen Mittagsessen dort einlud.
Die Rückfahrt meiner nun kleineren Reisegruppe war wie ein typischer Sonntag Nachmittag – nicht nennenswert. Einzig vielleicht, dass wir nun alle taub sind vom Lärm eines alten ICs.

Geschrieben von Lea im September 2010

Einige kleine Anmerkungen und Ergänzungen dazu noch:
– Ein Kilogramm Fleisch, verarbeitet zu zugegebenermaßen ziemlich leckeren Buletten (man wird sich ja wohl auch mal selber loben dürfen), waren nach gefühlten 20 Minuten verzehrt. Was habe ich daraus gelernt: Beim nächsten Mal müssen mindestens doppelt so viele gemacht werden!

– Auch Nicola, Dürki, Neumi und ich entschlossen uns, nach der Ankunft in MG direkt zum Fanhaus zu fahren, und so beschlossen wir, uns ein Taxi dahin zu teilen. Das war die wohl beste Entscheidung, die wir vier an diesem Tag getroffen haben, sonst hätten wir den wohl besten, auf jeden Fall aber lustigsten Taxifahrer wenigstens von Gladbach und Umgebung nicht kennengelernt. Der Mann, der geschätzte 60 bis 65 Jahre alt war, hat uns vom Einsteigen am Bahnhof bis zum Aussteigen am Fanhaus bestens unterhalten, indem er einen schmutzigen Witz nach dem nächsten erzählte. Wir haben alle vier Tränen gelacht!!!

– Zum Spiel will ich gar nichts sagen, hab ich komplett vergessen.

– Die Band, die Lea unterbewußt bis gar nicht mitbekommen hat (hmm, warum nur…), die Drunken Lullabies, waren wie schon beim letzten Mal wirklich klasse, Irish Folk Punk vom Feinsten, bis gegen 22 Uhr. Napi und Julia (Blaue Raute 18) haben bis zur völligen Erschöpfung getanzt – sehr sehenswert!!! Die Stimmung im Fanhaus war zu dem Zeitpunkt auch wieder super, der Nachmittag vergessen. Die Band darf meiner Meinung nach gerne bald wieder ins Fanhaus kommen!

– Noch kurz zur Rückfahrt am Sonntag, ich fand diese Zugfahrt diesmal wirklich angenehm. Wir hatten ein Abteil für uns, also unsere Ruhe. Kein lautes Geschwätz von irgendwelchen Damenrunden, kein Kindergeschrei, einzig der IC selbst war wirklich ziemlich laut, aber damit konnte ich ganz gut leben.

Geschrieben von Silke

Operation Bundesligastart 2010

Operation Bundesligastart August 2010
Borussia – Nürnberg (1:1)
Freitag, 20. August 2010
22.00 Uhr
Ein letztes mal wird die Ausrüstung gecheckt, alles ok, ein kurzer, unruhiger Schlaf liegt vor der Crew, Spannung macht sich breit.

Samstag, 21. August 2010
05.15 Uhr
Wecken! Schnell und routiniert macht man sich fertig, die Zeit ist knapp.
06.15 Uhr
Am Treffpunkt erscheint erscheint der dritte Mann. Die Gruppe um Silke ist vorerst vollständig und geht zur Tram.
06.29 Uhr
Besteigen der Tram 27, nach mehrmaligem Wechsel der Beförderungsmittel ist man am Bhf., Proviant fassen und Zugabteil besetzen.
07.48 Uhr
Zustieg des vierten Mannes, wir sind komplett und setzt die Fahrt mit verschiedenen Fahrgelegenheiten fort. Die Gruppe besteht jetzt aus Silke, Neumi, Napi und DK.
12.50 Uhr
Ankunft in MG Hbf. Sofort trennen wir uns in zwei Gruppen, eine Gruppe besetzt ein Hotelzimmer, die andere pirscht als Vorhut ins Fanhaus.
13.30 Uhr
Am Fanhaus treffen alle wieder zusammen. Dazu noch Dürki und Nicola, Andy F., Ralle, und und…. Tarnung ist hier nicht notwendig, da man in der Menge ist, unter Gleichgesinnten.
14.30 Uhr
Abmarsch in den Hexenkessel. Man steht, zumindestens im Fanblock, dicht an dicht und macht (trinkt) sich warm.
15.25 Uhr
Choreo in der Fankurve, Gänsehautatmosphäre, wir sind wieder zu Hause.
15.32 Uhr
Anpfiff. Auf dem Platz geht’s los. Auch wir geben alles.
15.47 Uhr
Der Gegner netzt ein (Hegeler). MIST!!! Wir lassen nicht nach und treiben unsere Jungs weiter.
16.03 Uhr
Tooor!!! Jetzt haben wir getroffen (Idrissou mit Rechtsschuß, Paß von Reus). Ausgleich. Na geht doch.
16.18 Uhr
Halbzeit. Kurz durchatmen. Mehr ist nicht. Da kommen sie schon wieder raus.
16.34 Uhr
Anpfiff 2. Halbzeit, es geht hin und her, später fast nur noch in eine Richtung, aber es will keine Entscheidung fallen. Irgendwas ist immer, Pfosten, Latte, Linienrichter, Gegner, Torwart u.s.w.
17.21 Uhr
Abpfiff. Mehr ging halt nicht. Na gut, also ab in die Basis „Fanhaus“ und auswerten des Gesehenen. Später gibt’s ja noch ein Abendspiel und die Auslosung des DFB-Pokals und bis dahin kann man ja noch trinken und schwätzen und trinken und… naja. Ruckzuck war die Zeit rum.

21.00 Uhr
Auslosung. Man was labern die denn. Und wann ziehen die uns? Cool, Heimspiel, aber viele sind nicht mehr im Topf. „Vizekusen“! Na, dann ist wohl wieder mal in der 2. Runde Schluß. Wir werden mal sehen, wie’s nächste Woche läuft.
21.30 Uhr
Ortswechsel. Nach und nach setzen sich immer mehr Gruppen und Leute ab. Auch DK ist schon Richtung Heimat los. Wir entschließen uns, im „Manamana“ weiterzutagen. Leckeres Bolten vom Faß, gute Musik und um die Ecke gab’s eine sehr gute Currywurst mit Pommes, gaaanz scharf. Napi setzte sich kurz zu einem Erkundungsgang in den Markt 26 ab.

Sonntag, 22. August 2010
00.40 Uhr
Die Lage ist übersichtlich und wir teilen unsere Gruppe auf. Napi bleibt als Nachhut noch ein bisschen, Silke und Neumi machen sich auf den Weg ins Hotel. Etwas später wird auch Napi sein Nachtquartier aufsuchen.
08.30 Uhr
Der Wecker klingelt. Nach einer Dusche ist der Körper wieder fit. Nur Silke hat leichte Probleme mit der Stimme und dem Appetit. Ich dagegen, Lachs, Rührei, Wurst, Käse, Brötchen, Kaffee…. So ist das Leben schön.
11.00 Uhr
Wir verlassen das Hotel Richtung Hbf. Kurze Kontaktaufnahme mit Napi. Er ist auch unterwegs. Wir nehmen zwei Sitze auf dem Vorplatz.
11.25 Uhr
Dürki und Nicola fahren vor. Sie werden einen direkten Zug zurück nutzen, wir fahren über Düsseldorf. Napi stößt zu uns und beginnt sofort mit der Proviantversorgung.
12.05 Uhr und 12.24 Uhr
Unsere Züge fahren. Wir Drei versuchen ein wenig Ruhe zu finden, was nicht einfach ist, da überall Kinder zugegen sind.
18.15 Uhr
Mit etwas Verspätung kommen wir an unserem Startpunkt an, auf dem Weg noch ein Döner zum mitnehmen, dann trennen sich auch Napi’s und unsere Wege, er wird sich wohl die letzten Meter allein durchschlagen. Und in 3 Wochen geht’s wieder los.

Geschrieben von Neumi im August 2010